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Bei Anliegern liegen Nerven blank. Behörden bessern an Umleitungsstrecke nach.

Villingen-Schwenningen - Lastwagen donnern durch Mönchweiler. Eine Blechkarawane zieht durchs Villinger Kurgebiet. Am Obereschacher Kindergarten rasen Autos mit hohem Tempo vorbei. Die Umleitung durch die Sperrung der B 33 verursacht an vielen Stellen ein großes Chaos – und das soll jetzt beseitigt werden.

Die B 33 – Hauptverkehrsader, Autobahnersatz, Pendlerstrecke. Es könnte wohl keine wichtigere Straße im Umland des Oberzentrums gesperrt werden.

Entsprechend groß sind Aufregung und der Ärger bei Anliegern von Umleitungsstrecken oder Schleichwegen. Und entsprechend verunsichert sind auch die Autofahrer: Welchen Weg nehme ich am besten?

Den Brummifahrern wird diese Entscheidung zumindest in Obereschach im Verlauf der kommenden Woche abgenommen. Nachdem dort seit Tagen das Verkehrschaos wütete, wird der Schwerlastverkehr künftig aus der Augenmoosstraße verbannt und stattdessen über die Neuhauserstraße geführt. Nur der übrige Verkehr darf weiter in der Augenmoosstraße rollen. Anfang der Woche soll die neue Regelung greifen.

Doch das ist längst nicht der empfindlichste wunde Punkt Obereschachs, das von dieser Baumaßnahme ganz besonders heftig tangiert wird: Viele Eltern machen sich massiv Sorgen um ihre Kleinen. Der Grund: Die Umleitungsstrecke, welche seit Tagen ununterbrochen stark frequentiert wird, führt direkt am örtlichen Kindergarten vorbei. "Ein Unding!" schimpfte unlängst ein Leser, der seinem Ärger über einen Online-Kommentar zu unserer Berichterstattung auf Facebook Luft machte. Und damit sprach er wohl vielen aus dem Herzen. Oxana Brunner, Pressesprecherin der Stadt Villingen-Schwenningen, hat für all sie nun die gute Nachricht parat: "Wir stellen eine Fußgängerampel am Kindergarten auf!"

Zuständig sei das Regierungspräsidium in Freiburg, gemeinsam mit diesem wolle man, wo möglich, für Abhilfe sorgen. Schnell sei klar geworden, dass die Umleitung des Verkehrs während der rund sechswöchigen Sperrung wohl "doch nicht so reibungslos" über die Bühne gehe, wie gehofft, schildert Oxana Brunner. Viele Anfragen von Verkehrsteilnehmern und Anliegern seien bei der Stadtverwaltung eingegangen und führten nun zu diversen Lösungen.

Eine weitere davon: Radarmessungen in Obereschach. Raser, von denen es hier gerade reichlich gibt, sollen so ausgebremst werden. Und auch wenn Mitarbeiter der Verwaltung ohne Radarpistole an der Strecke lauern, erfüllen sie eine Mission: Sie sollen die Verkehrssituation im Auge behalten, um möglichen weiteren Handlungsbedarf rasch zu erkennen.

Probleme in Mönchweiler

Aus Mönchweiler werden ebenfalls Probleme gemeldet. Vor allem viele Lastwagen donnern durch den Ort. Während der Brummiverkehr eigentlich über Neuhausen gelenkt werden soll, steuern einige Lastwagenfahrer ihre Kolosse trotzdem mit enormem Tempo über die Mönchweiler Herdstraße in die Hindenburgstraße, um oben wieder auf die Bundesstraße einzuschwenken. "Das ist ein Wahnsinn", klagt eine betagte Leserin, die direkt an der Strecke wohnt, der Redaktion ihr Leid. Sie hat deshalb schon bei der Polizei angerufen und um eine Tempoüberwachung in diesem Bereich gebeten. Und das Regierungspräsidium kündigt im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten eine Tonnagebeschränkung auf 3,5 Tonnen an.

Hellwach ist man auch im Villinger Kurgebiet, denn Ortskundige wissen: Auch die Wege dort führen während der B 33-Sperrung ans Ziel – sehr zum Leidwesen der Anlieger dort, um deren beschauliche Ruhe es vor allem zu Stoßzeiten im Feierabendverkehr nun geschehen ist.

Passé sind bekanntlich auch die kurzen Wege im Haslach – auf direktem Weg vom Außenring in der Berliner Straße, die Obereschacher Straße überquerend ins Wohngebiet Haslach geht es jetzt nicht mehr. Und wer aus dem Wohngebiet wieder heraus will, der wurde erst einmal vor vollendete Tatsachen gestellt: Auf die Obereschacher Straße geht es dort nicht mehr, stattdessen ist der Umweg über die Breslauer Straße angesagt.

Doch möglicherweise wird der Knotenpunkt an der Obereschacher Straße bald wieder komplett frei gegeben. "Das entscheidet sich am Montag oder Dienstag", heißt es aus dem Regierungspräsidium.