Egal ob A-Cappella, Gitarren-Duo oder Querflötenspieler: Viele Künstler und Spender halfen, um Spenden für Refugio und an das Soziale Zentrum am Neckar zu sammeln. Foto: Eich

Spendenaufruf  von "Zweierlei Punk" folgen Hunderte. Einnahmen gehen an Refugio und das Soziale Zentrum.

VS-Villingen - "Zweierlei Punk" mit einigen schiefen Tönen auf der Blockflöte, ehrenvollen Künstlern und vielen Spendern: Dem alljährlichen Spendenaufruf von Matthias Kreutzer und Matthias Ziegler sind am Freitagnachmittag hunderte Menschen gefolgt.

Nein, zu übersehen war die Traube an Zuschauern am Freitagnachmittag in der Fußgängerzone definitiv nicht – und überhören konnte man die auf der Blockflöte zum Besten gegebenen und mit einem Beat untermalten Lieder auch nicht. "Eigentlich unfassbar, dass man mit so schlechter Musik so viel Spenden sammeln kann", lacht einer derjenigen, die an diesem Tag ganz bewusst an den Stand von "Zweierlei Punk" gekommen sind, um kräftig zu spenden.

Cro-Karten zu gewinnen

Das Duo mit dem gleichen Vornamen hat sich auch dieses Jahr wieder zum Ziel gesetzt, für hilfsbedürftige Menschen Spenden zu sammeln. Das Geld geht an die Flüchtlingshilfe von Refugio und an das Soziale Zentrum am Neckar, das Obdachlose betreut. "Wir wollen Menschen, die unsere Hilfe benötigen, nicht gegeneinander ausspielen", begründen sie das Aufteilen der milden Gaben.

Um möglichst viel zu sammeln hatten sie sich etwas Besonderes überlegt: Jene Künstler, die innerhalb von zehn Minuten das meiste Spendengeld sammeln, sollten zwei Gästelistenplätze für Deutsch-Rapper Cro erhalten. Und so kam es, dass unter anderem hochklassige A-Cappella-Künstler, ein Blockflöten-Spieler von der Ostalb, der eigens 200 Kilometer Fahrt auf sich genommen hatte, Mutter und Tochter mit der Querflöte und ein Gitarren-Duo für beste Stimmung sorgten, während nebenher kräftig Glühwein und Waffeln verkauft wurden. "Wir kommen mit den Getränken kaum noch nach", freute sich Matthias Ziegler über den regen Zuspruch. Rund 1000 Menschen kamen am Nachmittag über zwei Stunden verteilt, um teilweise auch große Scheine in die Spendenbecher zu stecken.

Doch wer hat am meisten erspielt? Der Gleichstand an Spendengeldern zwischen der A-Cappella-Gruppe und dem Gitarren-Duo mit Cheyenne und Luna wurde pragmatisch gelöst – den beiden Mädels wurde seitens der Sänger der Vortritt für die zwei Cro-Karten gelassen.

Nach dem gemeinsamen Singen von "We are the world" – natürlich mit den schrägen Blockflöten-Tönen der beiden Initiatoren – ließ man die Aktion mit einem Glühwein und einem netten Plausch ausklingen. Nächstes Jahr, da war man sich einig, wird man hier wieder stehen, für eine soziale, friedliche und tolerante Gesellschaft einstehen und den Bedürftigen helfen.