Flüchtlingshelfer können sich an Koordinatoren wenden / Drei Ansprechpartner im Kreis

Von Madlen Falke

Schwarzwald-Baar-Kreis. Der Kreis wird für immer mehr Flüchtlinge zur neuen Heimat. Erst diese Woche kamen rund 450 neue Flüchtlinge in Donaueschingen in der Erstaufnahmeunterkunft an. Viele Bürger wollen den Menschen helfen, doch so manch einer weiß nicht genau, wo er sich hinwenden kann.

Doris Rücksteiner aus Schwenningen ist eine von ihnen, die ein gutes Herz hat und für die schnell fest stand: "Hier muss man handeln". Durch ihren eigenen Umzug von Tuningen nach Schwenningen und der Haushaltsauflösung ihrer verstorbenen Mutter hat Rücksteiner viele sehr hochwertige Sachen weiterzugeben. Angefangen von Kleidungsstücken bis hin zu hochwertigen Elektrogeräten, wie einer Waschmaschine oder einem Geschirrspüler.

Also klemmte sich die Schwenningerin an das Telefon und war guter Hoffnung, schnell entsprechende Infos zu bekommen, wohin sie die Sachspenden liefern könnte und was auch noch weiteres benötigt werde. Doch Rücksteiner musste einen langen Atem beweisen. Dutzende Anrufe waren nötig, um letztlich zumindest mal die Kleiderspenden und Plastikbehälter los zu werden. Ihr erster Anruf ging an das Sozialamt der Stadt, dort wurde sie aber auf das Landratsamt verwiesen. Beim Landratsamt hieß es, dass sie sich an das Deutsche Rote Kreuz wenden müsse. Beim Roten Kreuz kam sie schließlich einen Schritt weiter.

In der Kleiderkammer in Erbsenlachen wurden ihre Kleider und Dosen herzlich von der Koordinatorin Iris Schamell angenommen. Von der Situation in Erbsenlachen sei Rücksteiner einigermaßen überrascht gewesen. Die Menschen seien dort alle sehr freundlich und offen gewesen. "Eine arabische Frau legte Wert darauf, dass wir uns die Hände schütteln. Das zeigt mir, dass die Flüchtlinge sehr daran bedacht sind, Kontakt zu uns Einheimischen aufzubauen", schildert sie ihre Eindrücke.

Doch alle anderen Spenden konnten noch nicht weitergegeben werden. "Ich habe die Erfahrung gemacht, dass eine ordentliche Portion Motivation dazu gehört, wenn man als helfender Mensch aktiv werden möchte", berichtet Rücksteiner von ihren Erfahrungen. Wobei sich die Schwenningerin schon denken kann, dass es keineswegs an der Kompetenz der Mitarbeiter hapert, sondern eher an der Fülle von Aufgaben, die sich in Bezug auf die Flüchtlingshilfe aufgebaut haben.

Trotzdem hätte es Doris Rücksteiner eigentlich viel einfacher haben können, denn im Kreis wurden eigens zur Koordination von ehrenamtlichen Flüchtlingshelfern Stellen beim Deutschen Roten Kreuz und der Diakonie Villingen und Schwenningen geschaffen, die sich solcher Leute wie Rücksteiner annehmen und genau sagen können, welche Hilfe wie benötigt wird. Doch keiner der drei Ansprechpartner wurde in den vielen Telefonaten genannt. Und auch Ludwig Winter, einer der drei Koordinatoren. ist überrascht, dass Doris Rücks teiner nicht bei ihmgelandet ist: "Eigentlich hätte die Dame bei mir landen müssen. Ich bekomme täglich mehrere Anrufe, die mir vom Landratsamt oder dem Deutschen Roten Kreuz weiter vermittelt wurden. Es ist schön zu sehen, dass viele helfen wollen und ich habe den Eindruck, dass es eigentlich gut funktioniert", erklärt Winter. Wieso das im Fall der Schwenningerin nicht geklappt hat, darauf kann sich auch er keinen Reim machen.

Rücksteiner fände es hilfreich, wenn es eine Homepage gäbe, die alle wichtigen Details zur Flüchtlingshilfe in Bezug auf den Kreis beinhalten würde. "Telefonnummern von Verantwortlichen mal als wichtigste Info. Aber auch Infos darüber, welche Dinge tatsächlich benötigt werden. Es müsste etwas transparenter sein. Das würde viel helfen", ist die Frau überzeugt.

Ludwig Winter vom Deutschen Roten Kreuz ist zuständig für:

Villingen, Donaueschingen, Brigachtal, Bräunlingen, Hüfingen und Blumberg

Telefon: 0176/54894271

E-Mail: ludwig.winter@drk-vs.de

Kathrin Stahnke von der Diakonie Villingen ist zuständig für:

St. Georgen, Königsfeld, Mönchweiler, Unterkirnach, Triberg, Schonach,

Schönwald, Furtwangen, Gütenbach und Vöhrenbach

Telefon: 0151/26220611

E-Mail: kathrin.stahnke@diakonie.ekiba.de

Evelyn Preuß von der Diakonie Schwenningen ist zuständig für:

Schwenningen, Bad Dürrheim, Tuningen, Dauchingen, Niedereschach

Telefon: 07720/3013-52

E-Mail: evelyn.preuss@elk-wue.de