Arendt Gruben (rechts), der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse, und Wolfgang Wurbs legten gestern die Zahlen des Geldinstituts für 2015 vor. Insgesamt sprach man von einem ordentlichen Geschäftsjahr. Foto: Strohmeier Foto: Schwarzwälder-Bote

Wirtschaft: Arendt Gruben erwartet bis 2020 ähnliche Zahlen / Neubau einer Filiale in Vöhrenbacher Straße

Von Wilfried Strohmeier

Villingen-Schwenningen. "Unter dem Strich erreichten wir trotz steigender Kosten einen stabilen Jahresüberschuss. Damit können wir unser Eigenkapital weiter stärken und die zukünftige Finanzierung des Wachstums in der Region sichern", erklärte gestern Arendt Gruben, Vorstandvorsitzender der Sparkasse Schwarzwald-Baar, bei der Bilanzpressekonferenz 2015. Er rechnet damit, dass das Geldinstitut bis 2020 ähnliche Zahlen vorlegen wird. Die Bilanzsumme liegt bei 3,322 Milliarden Euro, im Vorjahr waren es 3,377 Milliarden, ein Minus von 1,6 Prozent. Das bedeutet einen Jahresüberschuss von rund vier Millionen Euro und eine Steuerzahlung von rund 8,2 Millionen Euro.

Insgesamt nannte er die stabile wirtschaftliche Situation, hohe Kaufkraft und den günstigen Kreditzins als Kreditmotor. Das Statistische Landesamt errechnete für die Region ein Wirtschaftswachstum von zwei Prozent. Das Kreditvolumen stieg im vergangenen Jahr um 90 Millionen Euro (plus fünf Prozent) auf 1,89 Milliarden Euro. Ein großer Teil entfiel auf mittelständische Unternehmen und Handwerksbetriebe. Hier wurde laut Bilanz die Kreditzusage um 20 Prozent auf 264 Millionen Euro gesteigert.

Auch das Leasinggeschäft erfuhr eine Steigerung von 6,6 Prozent, der Hauptanteil stellt vor allem das Maschinenleasing. Übertroffen wurden nach seinen Angaben die Erwartungen bei den Privatkunden, hier stieg das Volumen um 173 Millionen Euro (+36,7 Prozent). Hauptgrund sei hier die Baufinanzierung. Auf dem Immobilienmarkt sieht er in der Region moderat steigende Preise bei einer hohen Nachfrage.

Rückläufig – aufgrund der allgemeinen Zinsentwicklung – sei das Einlagengeschäft, dieses sank um vier Prozent auf 2,4 Milliarden Euro. Allerdings wurde als Reaktion darauf die Wertpapierberatung ausgebaut, und der Umsatz stieg um 17,8 Prozent auf 269 Millionen Euro. Gruben betonte dabei, dass es hier einer guten Beratung bedürfe. Auch bei den Sachversicherungen konnte man ein Plus von 17 Prozent erreichen.

Insgesamt sieht man eine zufriedenstellende Entwicklung und man sei solide aufgestellt. Der Verwaltungsaufwand, die Sachkosten und Personalkosten haben sich erhöht, in diesem Jahr wird man eine neue Filiale in der Vöhrenbacher Straße in Villingen bauen. Unterm Strich bleibt das Aufwands-Ertrags-Verhältnis mit 68,5 Prozent stabil, im Vorjahr betrug es 68,7 Prozent. Die Eigenkapitalquote wird "auf dem konstant hohen Niveau von 13,9 Prozent gehalten". Somit habe man die Anforderungen von Basel III, die 2019 zu erfüllen sind, bereits heute erfüllt.

Bezüglich Kundenbetreuung und Personal sind keine Veränderungen geplant. Gruben: "Das Vertrauen unserer Kunden wird zum entscheidenden Kapital der Zukunft." Zum Stichtag 31. Dezember 2015 arbeiteten 670 Mitarbeiter bei der Sparkasse, fünf weniger als im Jahr zuvor. Es gab 63 Auszubildende (plus eins), von denen jeder in der Regel einen unbefristetes Übernahmeangebot bekomme, betonte Gruben.

Die Sparkasse setzt einen Teil ihres Gewinns auch für das Gemeinwohl ein, 2015 war dies rund eine Million Euro. Dazu gehört beispielsweise der Vereinswettbewerb.

Für das laufende Jahr zeigt man sich zuversichtlich. "In den ersten Monaten zeigte sich unser Kreditwachstum weiterhin auf hohem Niveau, auch unser Provisionsgeschäft liegt über dem Vorjahr. Unsere Sparkasse wird daher ihren eingeschlagenen Weg weiter solide fortsetzen können."

Bilanzsumme: 3,322 Mrd. €

Kundengelder: 3.120 Mrd. €

Kundenkredite: 1,896 Mrd. €

Zinsüberschuss: 62,5 Mio. €

Provisionsüberschuss.: 21,3 Mio. €

Verwaltungsaufwand: 58,4 Mio. €

Jahresüberschuss: 4 Mio. €

CIR: 68,5 Mio. €

Mitarbeiterzahl: 670

Auszubildende: 63