Der Freundeskreis Tannheim bedankte sich bei zahlreichen Unterstützern zur Errichtung des Heimatgeschichtspfades (von links): Markus Holpp, Carolin Hermle, Martin und Barbara Zimmermann, Gerlinde Wehrle, Bernd Hug, Detlef Pfundstein, Sarah Hug und Franz Wehrle bei der Enthüllung der Stelltafel vor der Heimatstube Fotos: Zimmermann Foto: Schwarzwälder-Bote

Historisches: Geschichtslehrpfad eingeweiht / App ergänzt Angebot / Zeitzeuge berichtet

Der Geschichtslehrpfad "Sagenhaftes Tannheim – Rundweg Heimatgeschichte", der in und um Tannheim historische Gebäude und Orte verbindet, wurde offiziell seiner Bestimmung übergeben.

VS-Tannheim. Die vom Team Heimatmuseum geplante geführte Exkursion von Ort zu Ort fiel den beginnenden winterlichen Verhältnissen zum Opfer und wurde für die rund fünf Dutzend Interessierten in die Zunftstube im Keller der Heimatstube als Präsentation vorgeführt.

Die Idee für den Pfad entstand 2014 im Rahmen der Planungen für das Jubiläumsjahr. Durch das Engagement des Freundeskreises Heimatstube und zahlreicher Sponsoren wurden bisher elf von vorläufig geplanten 14 Stelltafeln aufgestellt, die Daten und Fakten, aber auch Histörchen und Legenden vermitteln, die sich um die historischen Stätten ranken.

Texte und Bebilderung sind auf gehärtetem Sicherheitsglas mit keramischer Einbrennlackierung voraussichtlich für die nächsten Jahrzehnte gut lesbar, wie Markus Holpp die Technik erläuterte. Stationen und Themen sind das ehemalige Kloster Tannheim sowie die Sage um den Ortsheiligen Kuno den Schweiger, das Freibad, die Friedhofskapelle, die Obere Mühle mit der Napoleon-Sage, die untere Mühle, der Farrenstall und Dreschschuppen, wo heute Feuerwehr und Rotes Kreuz untergebracht sind, der Vogtshof, die Nachsorgeklinik, das Gasthaus zur Sonne. Aber auch die älteste Eiche Baden-Württembergs, die zwar bundesweit bekannt ist, aber noch keinen Eingang in die Chronik gefunden hat, wird als Naturdenkmal vorgestellt.

Nicht nur die auf den Tafeln nachlesbaren Daten wurden erläutert, auch Zeitzeugen wie "Eichhofbauer" Lukas Durler erzählte seine erlebte und erfahrene Tagesgeschichte des Baumes.

Eigentlich wollte man den Geschichtspfad schon früher eröffnen, erklärte der Vorsitzende des Freundeskreis Heimatstube, Bernd Steiner, aber durch die zahlreichen Aktivitäten der Mitglieder im Rahmen des Jubiläumsjahres rückte jetzt alles ans Ende des Jahres. Gleichwohl, über das Jahr 2017 hinaus plane man, informierte er.

Weitere Stationen geplant

Bei 14 Stationen will man es nicht bewenden lassen. Dazu gehört auch ein weiteres Projekt im Hinblick auf das ehemalige Kloster. Das für die Pauliner-Tagung ausgesteckte und sichtbar gemachte Gelände soll jedermann sichtbar und öffentlich zugänglich sein. Bisher kann man schon mit der Chronik von Tannheim und der App "Apps von Tannheim/Äbs vo Danne" (Augmented Reality) verborgene Inhalte von historischen Stätten auf die Spur kommen. Mandy Benedict von der Hochschule Furtwangen entwickelte eine weitere App, mit der man zusammen mit dem seligen Cuno durch alle Räume des ehemaligen Klostergebäudes auf einer Führung spazieren kann. Man sollte vor Ort sein, um Illusion Wirklichkeit werden zu lassen und in das Zeitfenster eintauchen zu können, erklärt sie.

Für Michael Hütt vom Franziskanermuseum sind Geschichtspfad und die technischen Möglichkeiten mit Augmented Reality tolle Momentaufnahmen, um das derzeitige Wissen um die Ortsgeschichte zu erkunden. Und er sieht Ansatzpunkte, wo es weitergehen könnte.