Freuen sich auf das neue Seniorenzentrum im Villinger BaugebietWelvert: Harald Rau, Vorstandsvorsitzender der "Zieglerschen", CDU-Bundestagsabgeordneter Thorsten Frei, Anita Neidhardt-März, Diakonie im Kreis, und Rainer Ellersiek, Geschäftsführer Bereich Altenhilfe der "Zieglerschen" (von links). Foto: Schöberl Foto: Schwarzwälder-Bote

"Zieglersche" und Diakonie sprechen mit Thorsten Frei

Von Marielle Schöberl

VS-Villingen. Das neue Seniorenzentrum im Welvert soll im nächsten Frühsommer bezugsbereit sein. CDU-Bundestagsabgeordneter Thorsten Frei, Harald Rau, Vorstandsvorsitzender des Sozialunternehmens "Die Zieglerschen", Rainer Ellersiek, Geschäftsführer Bereich Altenhilfe bei den "Zieglerschen", und Anita Neidhardt-März von der Diakonie im Kreis trafen sich jetzt im Neubau.

Die Sorgen der "Zieglerschen", die in Villingen als Sozialträger ihr 21. Seniorenzentrum schaffen, seien vor allem der Fachkräftemangel sowie die Zukunft der Pflege und die Inklusion. Die Idee der Inklusion sei zwar richtig, so Rau, doch würden dadurch in Einzelfällen auch funktionierende Systeme gestört. Ein besonders schwerwiegendes Problem sei der Mangel an qualifizierten Pflegekräften.

Auf Grund des demografischen Wandels gebe es in Baden-Württemberg heute weniger das Problem der Arbeitslosigkeit, sondern vermehrt den Mangel an Fachkräften, sagte Frei. Zudem sei die Bezahlung der Pflegekräfte im Vergleich mit der Industrie wesentlich geringer, was Ausbildungssuchende abschrecke. "Die Gesellschaft muss lernen, dass für die eigene Pflege und Gesundheit heute frühzeitiger geplant und finanziert werden muss", so Frei. Ein Sinken der Pflegebeiträge sei nicht in Sicht.

Ein weiteres Problem seien die vermehrten negativen Schlagzeilen über Pflege- und Seniorenzentren, die jedoch immer nur Einzelfälle beleuchteten, sagte Ellersiek. Dies werfe ein schlechtes Licht auf die gesamte Pflege-Branche. Es bedürfe daher der Wertschätzung der Politik für den Pflegeberuf, um neue Fachkräfte zu gewinnen.

Frei ist optimistisch. Ab 1. Januar trete die erste Reformstufe seit der Einführung der Pflegeversicherung in Kraft. Dadurch gebe es spürbare Besserungen. Anstatt drei Pflegestufen werde es künftig fünf Pflegegrade geben. Dadurch könne der Betreuungsbedarf individueller gemessen werden. Auch in finanzieller Hinsicht werde es durch die erste Reformstufe und die zweite 2017 Verbesserungen für die Pflegeheime geben.