Martin Engelmann (von links), Mathias Michel und Angelique Tracik entscheiden, wer den "Blue Genius" erhält. Foto: Medienfestival Foto: Schwarzwälder-Bote

Dreiköpfige Jury muss beim Medienfestival entscheiden, welche Produktionen den Medien-Award erhalten

Von Marc Eich

Schwarzwald-Baar-Kreis. Alle Produzenten beim Medienfestival (13. bis 15. März) schielen auch dieses Jahr wieder auf den Medien-Award – den "Blue Genius". Wer diesen erhält, entscheiden drei Juroren.

Aus 51 Produktionen herauszufinden, welche die besten in den Kategorien "Profi", "Ausbildung" sowie "Amateur und Kunst" sind – diese schwierige Aufgabe haben Mathias Michel, Martin Engelmann und Angelique Tracik.

"Die drei schauen die Produktionen, falls sie sie nicht von woanders kennen, zum ersten Mal an", erklärt Festival-Organisator Michael Hoyer. Insgesamt gibt es neun Gesichtspunkte, die bei der Bewertung berücksichtigt werden. Da geht es darum, ob das Festivalmotto "Tell a story" erfüllt wurde und Konzeption sowie Dramaturgie klar sind, wie die Visualisierung und die Tongestaltung umgesetzt wurden oder ob die Proportionen (gemessen an der Länge und dem Anliegen sowie Inhalt) passen und der Rhythmus gut ausgelegt ist, aber auch wie die technische Qualität des Bildmaterials und des Soundtracks sind.

"Pro Kategorie gibt es maximal zehn Punkte, eine Produktion kann also 90 Punkte pro Juror erlangen", so Hoyer. Die Punkte werden dabei unmittelbar nach der Show verteilt. Nach den Showblöcken (Freitag, Samstag und Sonntag gibt es jeweils einen), werden die Punkte zusammengetragen, sodass es am Sonntag einen mathematischen Gewinner in den drei Kategorien gibt.

Doch: "Häufig ist der mathematische Gewinner nicht der tatsächliche Gewinner", weiß Hoyer aus Erfahrung. Denn in einem knapp 90-minütigen Gespräch nach dem letzten Showblock findet das "Corriger la fortune" statt – das heißt, die spontanen Bauchgefühle werden nun mit den anderen Produktionen verglichen, um letztendlich herauszufinden, wer wirklich die beste Produktion abgeliefert hat und würdig ist, einen "Blue Genius" sowie ein Preisgeld in Höhe von 1500 Euro zu erhalten.

"Ich lege dabei auch viel Wert darauf, dass ich in das Jury-Urteil nicht eingreife", ist der Festival-Organisator bei der Vergabe der Medien-Awards außen vor. Es ist übrigens nicht selten so, dass die Juroren ein anderes Urteil fällen, als es Hoyer gemacht hätte – "aber da hat jeder natürlich seinen eigenen Stil, den er mag und ich will die Pluralität wahren". Das ist auch der Grund, warum die Jury immer wechselt – abgesehen vom Jury-Vorsitzenden, der bei zwei Medienfestivals dabei sein wird. Das ist dieses Jahr Mathias Michel. "Er ist ein Urgestein in der AV-Branche und ein Grandseigneur in der Medienwelt", berichtet der Medien-Professor über den ehemaligen Produzenten, der die multimediale Projektion in den 70er und 80er-Jahren mitgestaltet hat.

Jury-Mitglied ist darüber hinaus Fotografenmeister Martin Engelmann. Er tritt bei der Show "Im Land der Maya" am Samstag auch als Reisevortragsreferent beim Medienfestival auf. Als Dritte im Bunde ist Angelique Tracik in die Jury berufen worden. Sie arbeitet als Kulturchefin bei der Stadt Radolfzell. Ihr Leitsatz: "Kultur muss auch publikums-wirksam sein."

Aber auch die Zuschauer haben dieses Jahr wieder die Möglichkeit, ihre Lieblingsproduktion zu unterstützen. Dafür gibt es den Publikumspreis. So können die Besucher nach jeder Show bis zu sechs Punkte verteilen – daraus wird, in Abhängigkeit der abgegebenen Stimmzettel, der Gewinner ermittelt. Dieser erhält als Preis zudem einen Computer. Verliehen wird, von Michael Hoyer höchstpersönlich zusätzlich der HDAV-Panorama-Award. Erhalten können den aber nur jene Produktionen, die breiter als das Format 16:9 sind. Der Award ist mit einem Einkaufsgutschein in Höhe von 1500 Euro verbunden.

Welche der 51 Produzenten sich über einen Preis freuen dürfen, erfahren sie am Sonntag ab 15.30 Uhr. Dann findet als Abschluss das "Best of Festival" mit der Preisverleihung statt.