Riet: Ingrid Paulus sperrt sich zunächst für Freilassung aus Romäusturm

"Iisern Kater wemmer hau", forderte die Menge gestern Nachmittag vor dem Romäusturm, worauf sich Katzenmutter Ingrid Paulus aber aufgrund der unübersichtlichen Sicherheitslage zunächst nicht einlassen wollte.

VS-Villingen. Die Sicherheit der Villinger Fasnet war bei der veranstaltenden Katzenmusik und den Rietvögeln unübersehbar das Thema.

Der Romäusturm war vor lauter grünen "Exit"-Schilder kaum zu erkennen und Oberbürgermeister Rupert Kubon wurde – ebenfalls aus Sicherheitsgründen – nicht in der offenen Kutsche heranchauffiert, sondern musste auf einem abgesperrten und von etlichen Rietpolizisten eskortierten Leiterwagen Platz nehmen. Was diesen gehörig fuchste und so versprach er, zusammen mit Ordnungsamtsleiter Ralf Glück das neue Sicherheitskonzept auf "Schlupflöcher" hin zu überprüfen.

Sowohl Generalfeldmarschall Dominik Schaaf (Katzenmusik) als auch Rietbürgermeister Klaus Paulus (Rietvögel) – natürlich ausgestattet mit Bauhelmen und einem neuen Fasnetspruch auf den Lippen: "Glück auf" – ließen kein gutes Haar am Konzept. Schließlich wäre es wichtiger gewesen, so fanden sie, zum Beispiel das "Stolperpflaster" im Riet zu sanieren.

Ein verunsicherter Kater traute sich nur im "Ganzkörperkondom" aus Plastik und beschützt von zwei Milizsoldaten aus seinem Turm. Das war dem Katzengeneral dann doch zu viel des Guten.

Schließlich habe man den Kater immer wieder unversehrt zurückgebracht, nie sei etwas passiert. "So macht die Fasnet doch keinen Spaß", polterte er und weigerte sich, den "verpackten Angsthasen" mitzunehmen.

Der war schließlich doch froh, seine "miese Wohnung ohne Fluchtweg" auch ungeschützt verlassen zu können. Genutzt wurde der Katerempfang gestern auch für Ehrungen: Die Ratsherren der Katzenmusik, Klaus Quandt, Jürgen Moser und Nicolas Mayer sowie Norbert Grosch von den Rietvögel erhielten auf dem Balkongerüst vor dem Romäusturm je einen Orden für langjährige Verdienste im Ehrenamt.