Wolfgang Jack und Alexander Laufer sind seit mehr als 20 Jahren passionierte Wild Wings-Fans. Foto: Bloss

Wolfgang Jack und Alexander Laufer blicken in neue Eishockey-Saison der Wild Wings. "Dorf-Kult" darf nicht verloren gehen.

VS-Schwenningen - "Bisher können wir top-zufrieden sein. Deutlich positive Zeichen sind bei den Wild Wings erkennbar und die machen Lust auf mehr", sagen die Fanbeauftragten Wolfgang Jack und Alexander Laufer. Denn zum Start der neuen Eishockey-Saison ist auch ihr Engagement wieder gefragt.

Drei Niederlagen, ein Sieg: Noch lange ist nicht alles perfekt, denn die Mannschaft brauche mit 16 neuen Spielern eben Zeit, um sich richtig aufeinander abzustimmen. Doch auch die Resonanz der Fans sei bisher durchweg positiv – Taktik ist in den Spielzügen erkennbar, an der Feinabstimmung hapere es aber noch, meint Wolfgang Jack.

Der Kontakt zu den Fans, das ist ein wichtiger Bestandteil, der die Arbeit der beiden Fanbeauftragten des SERC ausmacht: Denn bereits seit vier Jahren sind Jack und Laufer als Mittler und Bindeglied zwischen Fans und Wild Wings GmbH tätig. "Zu Zweitliga-Zeiten war der Kontakt zwischen den Fans und dem SERC-Stammverein quasi tot. Für uns stand fest: Da muss man unbedingt was machen", meint der 38-jährige Laufer, und fügt hinzu: "Unseren heutigen Stand haben wir uns aber wirklich hart erarbeitet."

Sicherheitstreffen vor jedem Heimspiel

Denn nicht nur beim SERC, sondern auch bei den Wild Wings, der GmbH sowie beim Ordnungsdienst, mit denen die beiden in engem Austausch stehen, komme immer mehr Feedback, und das sei auch für die permanente Weiterentwicklung der Arbeit wichtig.

Stets eine Stunde vor jedem Heimspiel der Wild Wings findet ein Treffen zwischen Sicherheitsdienst, Feuerwehr, Polizei und den beiden Fanbeauftragten in der Helios-Arena statt. Dort ist die Meinung der Eishockey-Kenner gefragt. Wolfgang Jack: "Gerade, wenn Vereine wie Mannheim kommen, ist es wichtig, die Lage vor Ort – die Menge der Fans – richtig einzuschätzen und die Arbeit aufeinander abzustimmen sowie Dinge auszudiskutieren."

Und auch auf den Aufwärtsspielen ist der Einsatz der Fanbeauftragten nötig, um die eigenen Fans im Zaun zu halten. Die Zusammenarbeit mit den Fanbeauftragten der jeweiligen Heimmannschaft sei klasse. Rund 35 Eishockey-Fanbeauftragte gibt es in Deutschland, die sich einmal im Jahr zu einem gemeinsamen Wochenende mit Erfahrungs-Austausch treffen. Auf das Treffen im kommenden Jahr freuen sich Jack und Laufer besonders, denn das soll in Schwenningen stattfinden. "Wir haben sogar mittlerweile für andere Standorte eine Art Vorbild-Funktion eingenommen. Das bestätigt uns natürlich in unserer Arbeit", meint der 42-jährige Jack.

Doch dem sei nicht genug, sind die beiden Freunde doch durch und durch vom Eishockey-Fieber infiziert. Denn vor rund einem Jahr haben sie das "Wild Wings Fanprojekt", ein eingetragener Verein, gegründet. Dieser soll die verschiedenen Fanclubs des SERC vereinen und ebenso zur besseren Koordination zwischen Fans und Verein beitragen. "Die Mitglieder sind mit Herzblut dabei und der Verein wurde bei den Wild Wings gut angenommen", erzählt Alexander Laufer.

Ein aktives, zehnköpfiges Vorstandsteam mit echter "Manpower" ist dafür zuständig, gute Öffentlichkeitsarbeit zu leisten und neue Events auf die Beine zu stellen. An den Erfolg des Sonderzugs nach Köln im vergangenen Jahr will das Fanprojekt natürlich auch anknüpfen. Laufer: "Dass einige Spieler damals auf der Rückfahrt im Zug mitgefahren sind, hat die GmbH und die Fans noch mehr zusammenrücken lassen. Der Kontakt zwischen beiden ist einfach unerlässlich."

Am 26. Dezember fährt wieder ein Sonderzug

So wird es auch in dieser Saison wieder einen Sonderzug, diesmal am 26. Dezember nach Düsseldorf, geben. Dafür steckt das Fanprojekt derzeit noch tief in den Vorbereitungen. Doch auch weitere Veranstaltungen und Projekte stehen in Aussicht. Mit einer großzügigen Spende hat das Fanprojekt jüngst die Future Wild Wings unterstützt. "Uns ist die Nachwuchsarbeit im Verein einfach wichtig. Nur wenn diese gut funktioniert, kann man auch längerfristig Erfolg haben", so Wolfgang Jack.

Auf die Frage, was es in Zukunft noch zu verbessern gebe, um die Bindung zu den Fans zu gewährleisten, sind sich die beiden Fanbeauftragten einig: "Auch wenn es blöd klingt: Die Halle und auch das Eishockey-Spiel in Schwenningen müssen noch mehr zum Event gemacht werden." Denn vor allem bei den Besucherzahlen sei noch Potenzial nach oben offen. Auch die derzeit leer stehende Stadion-Gaststätte Eisbär sei ein "Unding", zumindest müsse sie übergangsweise für die Spiele offen sein, damit die Fans vor und nach dem Spiel noch zusammensitzen könnten.

Trotz allem: Der "Dorf-Kult", der rund um die Wild Wings in Schwenningen herrsche, sei in der DEL immer noch einmalig und bringe viele Vorteile, so auch für die Arbeit der Fanbeauftragten. Alexander Laufer: "Hier gelten eben noch andere Strukturen. Und das ist manchmal auch gut so."

Weitere Informationen unter www.fanprojekt.de