Zahlreiche Zuschauer verfolgten gestern die Diskussion über die Sanierung des Schwenninger Gymnasiums am Deutenberg. Foto: Eich Foto: Schwarzwälder-Bote

Gymnasiums am Deutenberg (GaD): Gemeinderat fasst Beschluss des 24,2 Millionen-Euro-Projekts. Keine Baustelle während des Betriebs.

Villingen-Schwenningen - Mittwoch 18.30 Uhr: Zwei Mädchen liegen sich in den Armen. Beifall kommt auf. Rektor Manfred Koschek, Lehrer, Eltern und Schüler sind erleichtert. Denn: Der Gemeinderat hat den Projektbeschluss für die Generalsanierung und den Umbau sowie den Erweiterungsbau des Gymnasiums am Deutenberg gefasst.

Bei drei Enthaltungen brachte der Gemeinderat nach mehrjähriger Planung und Diskussion im Villinger Münsterzentrum eine der größten Investitionen in die Schulen der Stadt auf den Weg: 24,211 Millionen Euro stehen für Sanierung und Erweiterung des Schwenninger Gymnasiums am Deutenberg (GaD) bereit.

"Der Sanierungsbetrag soll gedeckelt und verbindlich eingehalten werden. Kostensteigerungen sind durch entsprechende Maßnahmen beim Bauablauf bei der Ausführung und in den Ausschreibungen abzufedern", lautet der Kompromiss, der nach einer zehnminütigen Sitzungspause gefunden und als Beschluss genauso gefasst wurde wie eine regelmäßige vierteljährliche Kosteninformation. Überdies sei die Baukommission kontinuierlich begleitend einzubeziehen. Die Hallerhöhe werde selbstverständlich als Ausweichquartier während der Bauphase genutzt, hinzu kommen Container, sagte Bürgermeister Rolf Fußhoeller. Die Auslagerung koste 2,3 Millionen Euro. Architekt Matthias Hotz erklärte, mit einem Baubeginn sei im Frühjahr 2016 zu rechnen. Er gehe von einem Jahr Bauzeit aus. Das sei nicht üppig, aber sportlich.

Die CDU sorgte mit ihrem Antrag für Irritationen, unter anderem zunächst nur einen Beschluss für den Erweiterungsbau zu fassen und zu prüfen, ob eine Sanierung während des laufenden Betriebs möglich ist, um Kosten von vier Millionen Euro zu sparen, erklärte Dietmar Wildi, der überdies für eine Kostenobergrenze von 24 Millionen Euro plädierte. Auch Andreas Flöß (FW) sprach sich für eine Obergrenze, jedoch von 22,2 Millionen Euro aus. Edgar Schurr (SPD) lehnte jedwede Verzögerung durch neue Anträge ab. Keinesfalls dürfe die Schule während des Unterrichtsbetriebs saniert werden.

"Wir wollen, dass es gemacht wird", sagte Helga Baur (Grüne), doch tue sich der Gemeinderat bei dieser Millionensumme schwer, weil die Stadt noch weitere Investitionen zu schultern habe. Marcel Klinge (FDP) sagte, das Gymnasium sei in diesem schlechten Zustand, weil Jahrzehnte zu wenig investiert worden sei. Rektor Koschek fühlte sich in der Sitzung "ausgebremst". "Wir wünschen uns die Verabschiedung des Gesamtpakets, nichts Anderes." Die Schule habe eine gute Entwicklung genommen, dies sollte im Äußeren jetzt angepackt werden.

Schließlich fasste der Gemeinderat den Projektbeschluss. "Ich denke, dass ist ein gutes Signal", freute sich OB Rupert Kubon.