Bahnchef Rüdiger Grube verspricht schnellere Umsetzung

Von Dietmar Schindler Schwarzwald-Baar-Heuberg. Gäubahn und Rheintalschiene sollten schleunigst ausgebaut werden. Daran erinnerte der Konzernchef der Schweizerischen Bundesbahnen, Andreas Meyer, am Mittwoch seinen deutschen Kollegen Rüdiger Grube in einem Gespräch.

Meyer betonte, dass die SBB alles unternehme, um die Alpentransversale, zum Beispiel den Bau des neuen Gotthardtunnels fristgerecht fertigzustellen. Ebenso werde die Verbindung zwischen Zürich und Stuttgart fit für die Hochgeschwindigkeitverkehr gemacht. Der Schweizer SBB-Chef erinnerte Grube an den Staatsvertrag. Darin verpflichtete sich Deutschland, die Zuführungsstrecken auszubauen. Rüdiger Grube versprach, dass diese Aufgaben in Angriff genommen werden. Zu erfüllen ist dabei der Vertrag von Lugano aus dem Jahr 1994.

Seit vielen Jahren ist der Interessenverband Gäu-Neckar-Bodensee (IG) daran interessiert, dass die internationale Verbindung Stuttgart-Zürich-Mailand beschleunigt wird. Mit Neigetechnikzügen gab es zeitweise eine Verbesserung. Dann kamen vor zwei Jahren die technischen Probleme an den Fahrzeugen auf. Jetzt halten lokbespannte SBB-Züge den Zweistundentakt aufrecht.

Der Interessenverband Gäubahn erkannte, dass die eingleisige Bahnstrecke schnellstens beschleunigt werden muss. Wichtig war zunächst, zwischen Horb und Neckarhausen ein zweites Gleis einzubauen, damit die Fernzüge aus der Schweiz schneller die Landeshauptstadt erreichen. Die ersten beiden Planungsvorbereitungen wurden wurden von der öffentlichen Hand vorfinanziert. In diesem Jahr wird die Arbeitsgruppe mit den Planungsarbeiten beginnen. Bis zur Fertigstellung dieser Insel bei Horb werden noch einige Jahre ins Land ziehen. Ende 2012 kommen die Züge aus der Schweiz schon früher in Singen an und können erst beschleunigt nach Stuttgart weiterfahren, wenn der Horber Bereich ausgebaut ist.

Wenn auch Stuttgart 21 die volle Aufmerksamkeit auf sich zieht, habe der Gäubahn-Interessenverband weiter an dem Projekt der Beschleunigung gearbeitet, sagte Sprecher Rainer Kaufmann. Für das Gäubahnprojekt gab es einige Resolutionen. Viele Politiker haben sich auch dafür ausgesprochen, darunter Tanja Gönner, Volker Kauder oder Ernst Pfister sowie Bahnchef Rüdiger Grube.

Gespannt ist die Region nächste Woche beim Neujahrsempfang der Industrie- und Handelskammer Schwarzwald-Baar-Heuberg, in den Schwenninger Messehallen, was Ministerpräsident Stefan Mappus zum Gäubahnausbau zu sagen hat.

Fritz Lang vom Schwäbischen Albverein steht hinter einem schnellen Ausbau der Gäubahn. Er erinnert daran, dass bereits 1948 auf dieser Strecke Züge zwischen Zürich, Stuttgart und Berlin gefahren sind. Die Fahrplangestaltung der Zukunft auf der Gäubahn sollte zumindest bis Nürnberg angedacht werden, so Lang.