Völlig zugeparkt wurde am Montag die Villinger Schulgasse trotz des absoluten Halteverbots. Die Stadt will es im neuen Jahr nicht bei Verwarnungen belassen und die Falschparker abschleppen, um eine schnellere Anfahrt für die Kräfte der Feuerwehr zu gewährleisten. Foto: Eich

Seit ersten Dezember bereits 460 Verwarnungen ausgesprochen. Stadt will Autos in Schulgasse nun abschleppen.

Villingen-Schwenningen - Drei Wochen sind seit Beginn der neuen Verkehrsführung in der Villinger Schulgasse bereits vergangen. Doch bis heute ist die Situation nicht zufriedenstellend. Die Stadt will daher im neuen Jahr zu drastischen Mitteln greifen.

Gestern kurz vor 12 Uhr: Der Vorweihnachtsstress hat die Stadt fest im Griff, die Parksituation gestaltet sich überaus chaotisch. Auch in der Schulgasse wird jeder Zentimeter Raum zugeparkt – das absolute Halteverbot großzügig ignoriert. Von der Einmündung zur Kanzleigasse bis zum Abt-Gaisser-Haus stehen die Fahrzeuge in Reih’ und Glied, trotz der deutlich gekennzeichneten "Brandschutzzone". Ein Durchkommen für die freiwilligen Kräfte der Feuerwehr, die während eines Einsatzalarms mit ihren Privatautos zum Gerätehaus fahren, ist unmöglich.

Probleme hat dies beispielsweise beim schweren Verkehrsunfall am 10. Dezember auf dem Nordbogen zwischen Villingen und Schwenningen gemacht, wie damals Gesamtkommandant Markus Heinzelmann berichtete. Auch seine Kollegen berichten von zahlreichen Falschparkern. "Es ist aber sehr unterschiedlich, manchmal klappt es, manchmal ist alles zugeparkt", so Abteilungskommandant Ralf Hofmann. So seien es nicht nur Auswärtige sondern auch Einheimische, die den Straßenabschnitt weiterhin zum illegalen Parken benutzen.

Auch die Stadt ist nicht zufrieden. Seit 1. Dezember wurden knapp 460 Verwarnungen wegen Parkens im absoluten Halteverbot ausgesprochen. "Die Zahl der Parkverstöße ist nach wie vor recht hoch. Besonders auffällig ist, dass trotz der häufigen Erläuterungen keine Einsicht in die Notwendigkeit der Feuerwehrzufahrt gezeigt wird", erklärt Bürgeramtsleiter Ralf Glück, der betont, dass er diese Situation nicht länger tolerieren möchte: "Bei anhaltend gleichen Parkverstößen im neuen Jahr werden wir voraussichtlich zum letzten Mittel Abschleppen greifen."

Ein – erfreulich – anderes Bild gab es hingegen vergangenen Donnerstag, als die Feuerwehr gegen 10.15 Uhr zu einer Brandmeldeanlage in der Volksbank gerufen wurde: Bis auf einen Falschparker war die Straße frei, zahlreiche freiwillige Kräfte konnten den verkürzten Anfahrtsweg nutzen. Zwar reagierten einige entgegenkommende Autofahrer etwas irritiert, aber obwohl zu dieser Zeit in der Karl-Brachat-Realschule die große Pause stattfand, kam es zu keinerlei Problemen, sodass die Feuerwehr schnell ausrücken konnte.

"Es wird langsam schon besser, aber sobald sich einer hinstellt, parken alle anderen auch dort", erklärte nach dem Einsatz, der sich als Fehlalarm entpuppt hatte, der stellvertretende Abteilungskommandant Jochen Ummenhofer. Dennoch bleibt die Hoffnung, dass sich die Situation im neuen Jahr weiter verbessert. Denn dann soll auch der Parkscheinautomat abgebaut werden.