Rebecca Schreiber mit einer ihrer Kreationen. Die Konditorin nahm an der Junioren-Weltmeisterschaft in Taiwan teil. Foto: Heinig Foto: Schwarzwälder-Bote

Unsere Besten: Rebecca Schreiber ist Deutsche Konditormeisterin / An Junioren-WM in Taiwan teilgenommen

Von Birgit Heinig

VS-Villingen. Sie war Innungsbeste und Kammersiegerin 2013, Landessiegerin, zweite Bundessiegerin, Deutsche Meisterin und Dritte der Junioren-Weltmeisterschaften der Konditoren 2014 – Rebecca Schreiber aus Villingen kennt sich aus mit süßen Sachen.

Ihren Traumberuf hatte die St.-Ursula-Abiturientin zunächst gar nicht auf dem Schirm. 2009 wollte sie nach vollendeter Schulzeit eigentlich Abenteuer- und Erlebnispädagogik studieren. Doch das klappte nicht auf Anhieb. Ihre Mutter brachte sie auf die Idee, "etwas mit Schokolade" zu machen, für den Übergang und weil sie die so gerne isst. Ein Praktikum in der Schwarzwälder Genusswerkstatt in St. Georgen brachte sie schließlich auf den Geschmack.

Ihren Arbeitgeber offensichtlich auch, denn sie durfte dort als Erste eine Ausbildung zur Konditorin machen. Ihr Gesellenstück, eine Passionsfrucht-Buttercremetorte, brachte ihr prompt den Titel "Innungsbeste" ein.

Mit Unterstützung ihrer beiden Chefs, Oliver Bittlingmaier und Dagmar Holzer, die Rebecca nach der Lehre behalten haben, konnte sie sich auf diverse Wettbewerbe vorbereiten. Sie wurde Kammer- und Landessiegerin und qualifizierte sich für den Bundesentscheid. Dort wurde sie unter 15 Landessiegern Zweite, doch da der Sieger für eine Teilnahme an den Junioren-Weltmeisterschaften in Taipeh schon zu alt war, durfte Rebecca in die Hauptstadt Taiwans fliegen.

Zuvor jedoch holte sie sich auf der Freiburger Messe "plaza culinaria" gegen im Beruf erfahrene Konkurrenten noch den Titel "Deutsche Konditormeisterin 2014".

Nach einem Praktikum in einer amerikanischen Chocolaterie nahm sie in der "Genusswerkstatt" das Training für die Weltmeisterschaft auf. Nicht nur mit ihren Schaustücken aus gezogenem Zucker, Marzipan und viel Schokolade zum Thema "Alice im Wunderland" überzeugte sie die Jury. Geschmack, Gestaltung und Farbharmonie ihrer Produkte, aber auch ihre umsichtige Arbeitsweise brachten Rebecca Schreiber schließlich als Dritte auf das Treppchen hinter ihren Konkurentinnen aus Japan und der Schweiz.

Nach diesem Erfolg wurde die 25-Jährige auf viele Messen eingeladen, hielt Kinderbackkurse und zeigte ihr Können vor Publikum. Inzwischen ist es zwar etwas ruhiger geworden, aber das ist Rebecca Schreiber nach den aufregenden Monaten ganz Recht. "Die Zeit in St. Georgen war sehr schön und lehrreich, doch jetzt möchte ich neue Erfahrungen sammeln", sagt Rebecca Schreiber. Nach Ostern wird sie im exklusiven Café "Zuckermonarchie" in Hamburg, nahe der Reeperbahn, ihre Arbeit aufnehmen. Nach einem Praktikum hat sie auch da überzeugt. "Vielleicht mache ich dort meinen Meister", sagt sie. Ihr nächster beruflicher Schritt ist – diesmal fern der Heimat – auf jeden Fall getan.