Schwenniger Moos feiert 75-jähriges Bestehen als Naturschutzgebiet

Von Mareike Bloss

Villingen-Schwenningen. 75 Jahre Schwenninger Moos – 75 Jahre Bürgerengagement. Das ist der Grundtenor des kleinen Festakts zum Jubiläum des Naturschutzgebiets am Neckarursprung, der gestern Nachmittag im Umweltzentrum auf der Möglingshöhe stattfand.

Zahlreiche Gäste nahmen die Gelegenheit wahr, zusammen mit Vertretern aus Politik und Gesellschaft die Entwicklung des Naturschutzgebietes von seiner Deklaration bis heute Revue passieren zu lassen.

Die Ernennung zum Naturschutzgebiet im Jahr 1939 fiel mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges zusammen, in dessen Folge der Torfabbau im Moos zeitweise wieder aufgenommen werden musste. Trotzdem war dieser Naturschutz-Status ein wichtiger Meilenstein für die Rettung und spätere Renaturierung des wertvollen Moorgebiets.

Würdigende Grußworte von Bürgermeister Rolf Fußhoeller und Landrat Sven Hinterseh sollten die Bedeutung des Moor-Areals für die Stadt sowie für den gesamten Landkreis unterstreichen. Die aus dem "schönen Naturschutzbild" resultierende Stadtidentität und Heimatverbundenheit standen dabei für Fußhoeller im Vordergrund. Hinterseh bezeichnete das Naherholungsgebiet sogar als "herausragend schönen Naturschatz", den es zu erhalten und nach außen zu tragen gelte. Als größtes Moor des Naturschutzgroßprojektes Baar habe es zudem einen Sonderstatus in der Region.

Ministerialdirigent Wolfgang Baur und Elke Höpfner-Toussaint, Leiterin der Umweltabteilung im Freiburger Regierungspräsidium, verwiesen auf die "interessante Historie" des Moores und die erforderliche finanzielle Unterstützung des Landes. So habe als Beispiel die Stiftung Naturschutzfonds in den vergangenen Jahren Maßnahmen zur Wiedervernässung des Gebiets – sogenannte Blaupausen – ermöglicht.

Alle Beiträge machten aber deutlich, dass die Bürgerbeteiligung eine unentbehrliche Rolle in der Entwicklung und im Erhalt des Schwenninger Moos spielt. "Egal, ob Trägerverein, Arbeitskreis oder sonstiges Engagement: Die ehrenamtlichen Tätigkeiten der Schwenninger sind vorbildlich und haben bisher vieles erreicht", sagt Höpfner-Toussaint.

Als "Geburstagsgeschenk" übergab die Vertreterin des Regierungspräsidiums die neue Moos-Broschüre, die wiederum mit Mittel der Stiftung Naturschutzfonds finanziert wurde.

Der Jubiläumsnachmittag wurde mit der Eröffnung einer kleinen Sonderausstellung von historischen Moos-Fotos sowie mit einem gemeinsamen Rundgang durch das Schwenninger Naturschutzgebiet abgerundet.