Robert Huber und Tochter Sandra verpacken an ihrem Stand vor Ostern besonders viele Eier – vor allem weiße. Foto: Marull Foto: Schwarzwälder-Bote

Ostern: Feiertage machen sich auch auf dem Markt bemerkbar

VS-Villingen. Das Osterfest hat Villingen fest im Griff. Auch auf dem Villinger Wochemarkt wird das mehr als deutlich. Die Blumenhändler bieten frische Schnittblumen, Weidenkätzchen und Korkenzieherhasel-Aste an. Und die Marktgänger versuchen noch das letzte weiße Ei zu ergattern.

Es ist Mittwochmorgen. Marktzeit in Villingen. Eigentlich nichts besonderes, wäre da nicht Ostern. Einer der Höhepunkte im christlichen Kalenderjahr kündigt sich nicht nur durch Schokoladen-Hasen und Zuckereier in den Supermärkten seit Wochen an, auch auf dem Wochenmarkt sind die anstehenden Feiertage nicht zu übersehen.

Bunte Gestecke, Schnittblumen in allen erdenklichen Farben, Setzlinge und Gartenkräuter säumen die Auslagen von Wolfgang Fischer. Der Blumenhändler aus Schwenningen ist seit über 35 Jahren auf dem Villinger Wochenmarkt und weiß: "Das eigentliche Ostergeschäft ist bereits vorbei." Obwohl er noch Korkenzieherhaseln und Weidenkätzchen anbiete, hätten sich die meisten mit Material für ihren Osterbaum eingedeckt. Als kleines Geschenk griffen einige zur Hortensie – die hätten dieses Jahr eine ganz besondere Qualität, meint Fischer.

Auch am Samstag werde er wieder auf dem Markt stehen. Da, so Fischer, wären besonders Schnittblumen wie Tulpen oder Osterglocken gefragt, die frisch für den Ostersonntag gekauft werden. Bestimmt ist auch der ein oder andere unter Fischers Kunden, der das verlängerte Wochenende zur Gartenarbeit nutzt und sich deshalb mit Setzlingen und Kräutern eindeckt.

Was in keinem Osternest und auf keinem Frühstückstisch, besonders an Ostern, fehlen darf, ist das Ei. Erstmals im 13. Jahrhundert erwähnt, erfreut sich das Eierfärben und -bemalen an Ostern nach wie vor größter Beliebtheit.

Das merkt auch Robert Huber, der an seinem Stand auf dem Marktplatz Eier von seinem Geflügelhof in Mönchweiler anbietet. "An Ostern verkaufen wir deutlich mehr als sonst – vor allem die weißen Eier sind hoch im Kurs", meint Huber.

Es sei durchaus schon vorgekommen, dass er an Ostern bereits um 9 Uhr morgens keine weißen Eier mehr hatte. Um dem vorzubeugen, versuche er die braunen Eier hauptsächlich an die Gastronomie zu verkaufen und möglichst viele weiße mit auf den Markt zu nehmen.

Letztenendes sei das Ei aber ein Naturprodukt. Die Ei-Produktion lasse sich deshalb kaum nach Bedarf steuern. "Hennen sind eben Hennen", lacht Huber, während seine Tochter für einen Kunden weiteren Zehner-Karton mit weißen Eiern füllt – es sollte nicht der letzte an diesem Tag sein.