Nach Stellen des Förderantrags im Januar/Februar 2018 sollen die Bauarbeiten im März ausgeschrieben werden. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder-Bote

Infrastruktur: Hohe In­ves­ti­tio­nen in Glas­fa­ser­aus­bau / 1,7 Millionen Euro im Jahr 2018 für das Breitband

Immendingen. Die Gemeinde Immendingen investiert im kommenden Jahr 1,7 Millionen Euro, damit sie beim Ausbau des Breitbandnetzes durch den Landkreis mitziehen kann und die Gewerbegebiete Donau-Hegau und ImPuls sowie der Ortsteil Mauenheim mit schnellem Internet versorgt werden können.

Trotz der höheren Kosten fällte der Gemeinderat in seiner Sitzung die Entscheidung zugunsten des Breitbandausbaus in Mauenheim, da das Gremium einhellig der Meinung war, man könne das dortige neue Baugebiet Stieg II nur realisieren, wenn eine entsprechende Internet-Versorgung gesichert ist. Im Vorfeld des Ausbaus muss nun eine Bedarfsanalyse und -abfrage gestartet werden.

"Für mich ist es klar und alternativlos: Wo der Landkreis sein Backbone-Netz baut, muss die Gemeinde mit rein gehen", erklärte Bürgermeister Markus Hugger bei der Beratung des Gemeinderats über den weiteren Ausbau der Breitbandinfrastruktur. Der Landkreis wolle nächstes Jahr Geisingen anschließen. Außerdem werde das Glasfaserkabel über den Windegg durch Hattingen zum Hattinger Bahnhof verlegt. Am Hattinger Bahnhof befindet sich dann eine der Übergabestationen an die künftigen kommunalen Netze, ein so genannter PoP (Point of Presence).

Von diesem Knotenpunkt aus soll zunächst vor allem das nahe Gewerbegebiet Donau-Hegau versorgt werden. Außerdem ist der PoP Hattingen ein Anschlusspunkt für den Ausbau des Breitband-Ortsnetzes in Mauenheim. Eine weitere Übergabestation ist im Gewerbegebiet ImPuls geplant.

Von dort aus wird später das Immendinger Ortsnetz angeschlossen, zunächst jedoch vor allem die Betriebe im dortigen Gewerbepark. Schließlich verlegt die Gemeinde auf der Backbone-Strecke zwischen Hintschingen und Kirchen-Hausen ihre Rohrverbände für die spätere Versorgung des Ortsteils Hintschingen über den PoP Kirchen-Hausen mit. Der Aufwand für diese Maßnahmen liegt bei 2,3 Millionen Euro. Abzüglich Zuschüssen betragen die Kosten für die Gemeinde (einschließlich des Vorstreckens der Eigentümerkosten von 280 000 Euro, die später wieder zurückbezahlt werden) insgesamt 1,704 Millionen Euro.

"Obwohl diese Entscheidung ein gewisser Vorgriff auf den Haushalt 2018 ist, sollten wir den Punkt massiv angehen und uns für die aufwändigere Variante entscheiden", plädierte Bürgermeister Hugger. Die zweite Variante ohne Anschluss und Ausbau Mauenheims wäre mit 1,379 Millionen Euro Kosten wenig günstiger gewesen. CDU-Fraktionssprecher Harald Jochum sah es als kompromisslos an, die Lösung einschließlich Mauenheim zu wählen. "Wir brauchen keine Gewerbe- und Neubaugebiete mehr zu realisieren, wenn wir kein schnelles Internet anbieten können", so Jochum. SPD-Fraktionssprecher Peter Glökler war der gleichen Ansicht. Mauenheim sei derzeit so schlecht versorgt, dass das Thema immer wieder aufs Tapet komme. "Und wir würden nur Flickwerk machen, wenn der Ortsteil jetzt nicht angeschlossen wird", meinte Glökler.

Nach der Zustimmung des Gemeinderats erfolgt eine Bedarfsanalyse. Privatleute, die sich für einen Neuanschluss ans Glasfasernetz entschließen, müssen mit Kosten von 2500 bis 5000 Euro rechnen. Nach Stellen des Förderantrags im Januar/Februar sollen die Bauarbeiten im März ausgeschrieben werden.