Hannes und der Bürgermeister füllten am Montagabend das Theater am Ring. Das Publikum war vom schwäbischen Star-Duo aus dem Fernsehen begeistert. Foto: Heinig Foto: Schwarzwälder-Bote

Kultur: Hannes und der Bürgermeister beim Urlaub in "Amtsstubien" / Publikum lacht Tränen

Von Birgit Heinig

Jede Woche im SWR-Fernsehen auf der Mattscheibe und jetzt live im ausverkauften Theater am Ring: Albin Braig und Karlheinz Hartmann alias "Hannes und der Bürgermeister" bescherten ihrem Publikum einen fröhlichen Abend.

VS-Villingen. Natürlich hatte das schwäbische Dream-Team seine "Komede-Scheuer Mäulesmühle" nur in Begleitung von "Herrn Stumpfes Zieh & Zupf Kapelle" verlassen.

Die vier Musiker betteten das vergnügliche Geplänkel zwischen dem Bürgermeister und seinem Amtsboten in nicht minder erheiternde Musikeinlagen, deren witzige Texte das Gesamtprogramm abrundeten. Ihr Hit "Das gibt Krach – Schmach und Schande in Weilersbach" erhielt am Montagabend sogar einen lokalen Bezug. "Der Hannes soll reikomme" – im Mittelpunkt standen jedoch die Volkstheaterszenen in der Amtsstube des Stadtoberhauptes, in denen sich die Allwissenheit und Unfehlbarkeit eines eitlen Bürgermeisters nicht selten auflöste und ein standesgeringerer Amtsbote mit Bauernschläue und Verschlagenheit die Oberhand gewann. Beeindruckend, wie dabei komplizierte Sachverhalte des Lebens einfach erklärt wurden: Die Arbeit eines Consulters vergleicht Hannes mit seiner allabendlichen Klingelputze beim Pfarrer. Beim letzten Mal habe er nicht nur "vorne geklingelt", sondern gleich auch "hinten ans Schlafzimmerfenster geklopft", was den geplagten Pfarrer dazu zwang, seine Abläufe der Aufregung und des Schimpfens zu optimieren.

Mit "Grasdackel" kommentierte das der Bürgermeister und ignorierte die mit treuherzigem Augenaufschlag und Schmollmund vorgebrachte Bitte, man möge sich doch auf "Greenkeeper" einigen.

Geradezu symbolisch wurde es bei der Bürostuhl-Bestellaktion, die im Rathaus gründlich schief lief. Die alten Drehstühle waren abgeholt, die Lieferung der neuen verzögerte sich. Der Bürgermeister musste provisorisch auf einem Kinderstuhl aus der Schule Platz nehmen, Hannes holt sich einen Barhocker aus dem "Ochsen". So tief zu sinken, das konnte der Bürgermeister freilich nicht auf sich sitzen lassen und bestand auf einen Tausch. Doch danach kam er nicht mehr an den Schnaps in seinem Schreibtisch.

Tränen lachte das Publikum auch beim Urlaub in "Amtsstubien" am "Mach-nix-schaff-nix-See", wo die beiden, leicht angeschickert, sogar zu singen anfingen.

Dem Stuttgarter Feinstaub wollte Hannes in der nächsten Szene mit einem Monstersauger beikommen. Doch der "fraß" auch Bürgermeister- Toupets. Völlig aus dem Häuschen geriet der Rathauschef bei Hannes Erzählungen aus der gemischten Sauna im verhassten Schriedingen. Physikalische Versuche mit Körperwinden inklusive.