Uhrenindustriemuseum: Wieder Vortrag

VS-Schwenningen. Regen Zuspruch findet das Begleitprogramm zur Sonderausstellung des Uhrenindustriemuseums "Im Krieg ist alles anders". Auch die in Zusammenarbeit mit der Schwenninger Gesellschaft zum Museum 1834 verantwortete Vortragsreihe über "Nicht erschlossene Quellen zum Kriegserleben aus Schwenningen am Neckar", die am Sonntag, 12. November, 11 Uhr im Uhrenindustriemuseum ihre Fortsetzung erfährt.

Michael J. H. Zimmermann referiert über "Leben und leben lassen: Schleppsacks Kriegstagebuch – Herbert Schlenker: Von der nur unvollständigen Selbstverwandlung des Menschen zum Soldaten".

Der Schwenninger Gebirgsjäger Herbert Schlenker hatte seinen Spitznamen "Schleppsack" von Naturfreunden erhalten wegen des stets mitgeführten Proviants. Sein Kriegstagebuch, geführt vom Beginn des Ostfeldzugs bis in Deutschlands wie des Dritten Reiches Untergang ist eine wertvolle Quelle: Der zu einem hohen Maß an (Selbst-)Reflexion befähigte Landser beobachtet die Selbstverwandlung eines Menschen zum Soldaten, beklagt die Erniedrigung zum gänzlich Unfreien und Befehlsempfänger, zum Soldaten: Schlachtvieh (und Schlächter). Kein ersehntes Abenteuer ist der Krieg, er ist eine einzige Katastrophe, zumal für einen, der weder rassistischer noch antikommunistischer Propaganda der NSDAP vorbehaltlos begegnet.