Am verkaufsoffenen Sonntag planen Mitglieder von Sbh-Gida eine Kundgebung in Villingen. Das Aktionsbündnis "No Pegida in VS" lädt bereits am Samstag auf seinen Infostand ein. Foto: Eich

Sbh-Gida plant Kundgebung am verkaufsoffenen Sonntag: No Pegida richtet offenen Brief an IHK und Verbände.

Villingen-Schwenningen - Wie passt eine Kundgebung der selbst ernannten Abendlandpatrioten von Sbh-Gida mit einem verkaufsoffenen Sonntag in Villingen am 19. April zusammen? Das fragen sich viele Menschen in VS, vor allem auch die Initiatoren des Aktionsbündnisses "No Pegida in VS", das jetzt auf die regionale Wirtschaft zugeht. Am Sonntag schickten sie einen offenen Brief an die IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg sowie an Gewerbe- und Handelsverbände der Region.

Darin weist das Aktionsbündnis "No Pegida in VS" daraufhin, das es nicht am Sonntag, 19. April parallel zu Sbh-Gida auf die Straße geht. Das Bündnis will bereits am Samstag mit einem Infostand von 9 bis 14 Uhr am Latschariplatz darüber aufklären, warum man Pegida nicht einfach zu Hause aussitzen kann.

"Wir werden in diesem Zusammenhang auch unsere Spendenaktion fortsetzen, die für jeden jener ›Verirrten‹ mindestens zehn Euro an Refugio VS spendet, der am kommenden Sonntag meint, sich zu den ›patriotischen‹ Hetzern auf den Münsterplatz stellen zu müssen", teilt "No Pegida" mit. Für diese Spendenaktion wünschen sie sich nicht nur die Unterstützung der Bürger. Sie richten auch einen klaren Appell an die Wirtschafts- und Geschäftswelt der Stadt und der Region.

Kundgebung an verkaufsoffenem Sonntag

"Denn pikanterweise wird Sbh-Gida am verkaufsoffenen Sonntag Villingen heimsuchen – und wir sind überzeugt davon, dass deren fremdenfeindliche Kundgebung sicherlich nicht zum Image der Stadt und der Region beitragen dürfte, Kunden von außerhalb anzulocken. Pegida ist nicht nur eine Schande für unsere Gesellschaft, die besser ist als das klägliche Häuflein, was sich da regelmäßig zusammenrottet. Pegida wird auch zu einem Problem für die Zukunft unserer Region", teilt das Aktionsbündnis weiter mit.

Der regionale Handel und die regionale Wirtschaft müssten sich der Tatsache bewusst sein, dass die anhaltenden Aktivitäten dieses kleinen, aber in den Medien bundesweit sehr wohl bemerkten Häufleins hier vor Ort nachhaltigen Schaden verursacht, meint das Aktionsbündnis weiter. Denn: "Das braune Nest Villingen-Schwenningen, das ist der Ruf für unsere Stadt, den man nur schwer wieder los wird, wenn er sich erst einmal in den Köpfen festgesetzt hat. Wer auch nur halbwegs in die Zukunft schaut, und das sollten Unternehmer können, wird schnell feststellen, dass so etwas zu einem massiven Standortnachteil werden kann."

Spätestens jetzt sei es deshalb an der Zeit, dass sich die regionale Wirtschaft einbringe und die Spendenaktion unterstützt, um ein klares Zeichen gegen die Pegida-Umtriebe zu setzen. "Abgesehen von der menschlichen Komponente ist es immer billiger, ein Feuer bereits im Keim zu ersticken, als später das niedergebrannte Haus mühsam wieder aufbauen zu müssen", erklärt "No Pegida in VS".

Die Unternehmer sollten Farbe bekennen durch äußere Zeichen, beispielsweise an den Geschäften oder durch Aufkleber und Plakate.