Der fünfte Kunsthandwerkermarkt begeisterte erneut mit seinem Angebot und im idyllischen Ambiente des Kurparks. Foto: Heinig Foto: Schwarzwälder-Bote

Wetter macht Ausstellern des Kunsthandwerkermarkts zu schaffen / "Alle sind dabei geblieben" / Vielfältiges Angebot

Von Birgit Heinig

VS-Villingen. Unter keinem guten Wetter-Stern stand am Wochenende der Kunsthandwerkermarkt im Kurpark. Gleichwohl genossen die zahlreichen Besucher in den Sonnenzeiten ein reichhaltiges und fantasievolles Angebot an Handgearbeitetem.68 Aussteller aus ganz Baden-Württemberg waren der Einladung der Freien Kunsthandwerkervereinigung "VS-Mosaik" um Gabriele Spiegelberg gefolgt und hatten sich am Samstag in idyllischem Ambiente rund um den Springbrunnen mit ihren Ständen und Pavillons niedergelassen.

Doch pünktlich zur Eröffnung der erste herbe Schlag: ein Unwetter mit Wind und Schlagregen machte den Kunsthandwerkern das Leben schwer. Beate Jöhnk aus Unterkirnach musste zusehen, wie es durch das Dach ihres Zeltes zu tropfen begann, raffte ihre hauptsächlich aus Kartonfiguren bestehenden "Klemmentinis" zusammen und reiste ab. Allerdings – "Hut ab", sagt Gabriele Spiegelberg – stand sie am Sonntag um 10 Uhr wieder da.

Zwei Stunden zuvor hatte sich – in Abwesenheit der Aussteller – ein zweites Wetterunglück ereignet: eine Windhose war durch den Kurpark gefegt und hatte fünf Pavillons regelrecht zerlegt. Doch auch deren Besitzer gaben nicht auf und ließen sich von Gabriele Spiegelberg die Konzertaula mit sicherem Dach zuweisen. "Alle sind dabeigeblieben", freut sich die Veranstalterin, die bei böigem Wind gestern selbst alle Hände voll zu tun hatte, ihren eigenen Pavillon und die selbst gefertigten Schmuckstücke an Ort und Stelle zu halten.

Die sonnigen Abschnitte des Wochenendes entschädigten jedoch. Die Landfrauen Villingen freuten sich über Abnehmer ihrer selbstgebackenen Kuchen, Petra Haller begeisterte als Schuhputzerin im 1920er-Jahre-Stil nebst Zauberer Kris Beck in einer nach Originalschnitt geschneiderten Goldgräberhose jener Zeit und der Klarinettist Johannes Landhäuser aus Karlsruhe sorgte für die musikalische Begleitung gegen Spenden für notleidende Kinder in Burkina Faso.

Ledergürtel, Getöpfertes, Feuerschalen, Windräder und Türschilder sorgten für ein buntes Bild, genähte Taschen und solche aus LKW-Planen, Körperbutter, Schmuckkästchen und verzierte Spiegel, Kissenhüllen und Gartenskulpturen fanden neue Besitzer, Tonobjekte, Perlen- und Glasschmuck, freche Kindermode und Specksteinkunst weckten Begehrlichkeiten.

Der Kunsthandwerkermarkt im Kurgarten ist angekommen im städtischen Veranstaltungskalender, ist zu einem Selbstläufer geworden und holt den Kurpark zudem einmal im Jahr aus seinem Dornröschenschlaf – "VS-Mosaik" sei Dank.