Symbolbild. Foto: dpa

Wolf gesichtet. Das Tier wurde anhand von Fotos und einem Video identifiziert.

Schwarzwald-Baar-Kreis - Schafzüchter im Kreis sollten jetzt auf ihre Tiere aufpassen. Im Umkreis von Villingen-Schwenningen und Baar ist ein Wolf gesichtet worden.

Das teilte das Ministerium für den Ländlichen Raum mit. Das Tier wurde anhand von Fotos und einem Video identifiziert. Bisher nur einer und kein Rudel. Es ist der dritte Wolf, der bisher in Baden-Württemberg gesichtet wurde und bislang der einzige lebende. Die beiden anderen wurden auf der Autobahn überfahren, einer im Juni 2015 auf der A 5 und einer im November 2015 an der A 8 bei Merklingen. Beide Tiere seien aus demselben Rudel aus der Ostschweiz zugewandert und auf sogenannten Wildtierkorridoren überfahren worden, teilte Minister Peter Hauk mit. Unterdessen haben sich Vertreter des Badischen Landwirtschaftlichen Hauptverbandes im Kreis besorgt geäußert, zumal sie nicht informiert worden seien.

Elektrozaun oder Herdenschutzhunde empfohlen

Vor allem für Schafszüchter auf der Baar und im Schwarzwald sei die Nachricht, dass ein Wolf gesichtet wurde, relevant. Die Grünen-Landtagsabgeordnete Martina Braun ist Schafzüchterin.

Ihre Tiere sind jetzt im Freien. Sie hat die Weide mit einem Elektrozaun gesichert. Einen solchen oder gar Herdenschutzhunde empfiehlt sie.

Allerdings meint die Landwirtin aus dem Linachtal bei Furtwangen, dass sich der Wolf erst einmal bei den Wildtieren bedienen wird, bevor er Nutztiere reißt.

"Wenn man das einmal gesehen hat, was ein Wolf in einer Schafherde anrichten kann, das ist fürchterlich", sagt der CDU-Landtagsabgeordnete Karl Rombach aus Schonach. "Ich sehe das ein wenig kritisch", meint er zum Jubel über den Wolf auf der Baar. "Tierhaltung und Schafe sind ein wichtiges Thema. Es geht um Tierschutz" Diejenigen, die das Thema "geritten" hätten, sollten nun dafür sorgen, dass die Schafzucht nachhaltig gewährleistet werde Für Menschen besteht nach Ansicht von Martina Braun keine Gefahr. Erst wenn sich der Wolf den Menschen zu sehr annähere, könne er gefährlich werden. Allerdings meint Braun, dass der Wolf möglicherweise auch noch weiter wandern werde. Das Geschlecht des Tieres wurde übrigens bisher noch nicht ermittelt.