Diese 18 Mitglieder der bisherigen Schachclubs Villingen und Schwenningen gründeten den Schachclub Villingen-Schwenningen. Vorsitzender ist Rudolf Thiemke, zweiter Mann Walter Strobel, die Schriftführung erledigt Sebastian Baur, und zum Schatzmeister wurde Hubert Rapp gewählt (vordere Reihe, von links). Foto: Heinig Foto: Schwarzwälder-Bote

Fusion des Schwenninger und Villinger Vereins vollzogen / Historischer Vorgang nach 110 Jahren

Villingen-Schwenningen (bn). Ein historischer Tag – auf Schwenninger Gemarkung fand die Gründungsversammlung des neuen Schachclubs Villingen-Schwenningen statt, die die Fusion der beiden bisher getrennt agierenden Clubs Villingen und Schwenningen besiegelte.

Dabei kam von hier die geringste Zustimmung. Fünf Schwenninger Mitglieder werden deshalb auch austreten, wobei zwei das ohnehin getan hätten, wie der bisherige stellvertretende Vorsitzende, Walter Strobel, erklärte.

Dessen ungeachtet ging die Vermählung der beiden jeweils 110 Jahre alten Vereine – der SC Villingen wurde 1905, der SC Schwenningen 1906 gegründet – am Mittwochabend in der Aula der Friedenschule reibungslos über die Bühne. Rudolf Thiemke wurde von 18 erschienenen Mitgliedern beider Vereine einstimmig zum neuen Vorsitzenden gewählt. Der 70-Jährige spielt seit seinem 13. Lebensjahr Schach, ist seit 1987 Vereinsmitglied in Villingen und seit 1995 dort auch Vorsitzender gewesen. Zum stellvertretenden Vorsitzenden wurde Walter Strobel von Schwenninger Seite gewählt. Er ist 75 Jahre alt und seit seinem 16. Lebensjahr Vereinsmitglied. Damit ist die in der Satzung vorgeschriebene Parität im Vorstand hergestellt. Die Kasse übernimmt Hubert Rapp (Villingen) und die Schriftführung vorübergehend der Student Sebastian Baur (Villingen).

Mit der Fusion, so Thiemke, werde man Kräfte bündeln können, um den Spielbetrieb von derzeit drei Mannschaften zu gewährleisten. Während die erste in der Landesliga spielt, ist die zweite gerade aus der Bereichsliga in die Bezirksklasse abgestiegen und hofft nun mit vereinten Kräften auf den Wiederauftstieg. Mannschaft drei spielt auch in der Bezirksklasse. Da der SC Schwenningen schon seit einigen Jahren beim Spielbetrieb des badischen Schachverbandes angemeldet ist, stehen hier keine großen Umstellungen an.

Die gemeinsame Aus- und Fortbildung von Jugendlichen ist weiterer Schwerpunkt des fusionierten Clubs und man will künftig auch wieder mehr interne und öffentliche Turniere ausrichten, um die Attraktivität des königlichen Spiels weiterzutragen. Auf Schwenninger Seite sei der Verlust der Spielstätte in der Friedenschule befürchtet worden, blickte Walter Strobel auf die Diskussionen um die Fusion zurück. Zunächst bleibe sie aber, neben der Volkshochschule am Münsterplatz und im Gasthaus "Bertholdshöhe", bestehen, so Strobel. Gedacht sei aber daran, dass Schwenninger Spieler auch nach Villingen kommen und umgekehrt. Bernd Fugmann, bisher stelvertretender Vorsitzender des SC Villingen und außerdem Bezirksleiter und Seniorenreferent des Badischen Schachverbandes wünscht sich nämlich die Gründung einer Seniorenmannschaft.