Kommt es zu einem Konsens mit den Eigentümern und damit zu einer vereinbarten Umlegung für das Gebiet Salzgrube? Die Stadt ist zuversichtlich, manche aus dem Umfeld der Interessengemeinschaft schon weniger. Foto: Marc Eich

Umlegung Salzgrube: Stadt ist zuversichtlich, manche aus dem Umfeld der Interessengemeinschaft weniger.

Villingen-Schwenningen - Kann das anvisierte "vereinbarte Umlegungsverfahren" für das geplante Gewerbegebiet Salzgrube mit dem Segen der Eigentümer durchgezogen werden? Oder macht ein neues Wertgutachten der Stadt doch noch einen Strich durch die Rechnung? Zuversicht trifft auf Skepsis.

Die Zuversicht innerhalb der Stadtverwaltung ist groß, dass sich bald etwas zum Positiven hin bewegt und ein "vereinbartes Umlegungsverfahren", im Konsens mit den Eigentümern, bald zum Abschluss kommt. Damit, so hörte man, wolle man den Eigentümern auch ein Stück weit entgegen kommen, auch in Bezug auf die Kosten. Hatten wir das nicht schon mal gehört? Vor gut einem Jahr betonte Nicolas Lutterbach, Pressesprecher der Stadt, zuversichtlich, dass sich in Bezug auf das Gebiet Salzgrube eine Lösung anbahne und man sich zuversichtlich zeige, in absehbarer Zeit eine Einigung zu erreichen. "Ein gutes Startsignal", betonte Bürgermeister Rolf Fußhoeller, für die Gespräche sei gewesen, "dass wir das Plangebiet stark reduziert haben." Von den ursprünglich gedachten 55 Hektar sind rund 25 Hektar übrig geblieben, was sich günstig auf die Höhe der Erschließungskosten auswirke.

Gestern hieß es erneut, dieses Mal direkt aus dem Dezernat II, dass es einen Konsens mit den Eigentümern gebe. Das Verfahren zu einer "vereinbarten Umlegung", das auf gegenseitigem Einverständnis der Verhandlungspartner beruhe, sei auf einem guten Weg und vor dem Abschluss. Ob dieser Abschluss noch in diesem Jahr erfolge? Diesbezüglich wurde Bürgermeister Rolf Fußhoeller dann doch etwas vorsichtig. Fakt sei, dass sich in all den vielen Monaten einiges getan habe.

Nicht alle teilen jedoch die Zuversicht. Aus dem Umfeld der Interessengemeinschaft Salzgrube, in der sich die Eigentümer zusammengeschlossen haben, war zu hören: "Wir müssen diese Zuversicht nicht unbedingt teilen." Hintergrund ist ein neues Gutachten, das sich über den Wert der einzelnen Grundstücke auslässt und gemeinsam diskutiert werden soll, hieß es aus gut informierten Kreisen. Nicht alle, so die Einschätzung, dürften mit den Bewertungen zufrieden sein, so eine erste Einschätzung.

Wie bereits mehrfach berichtet, hatte die Stadt zunächst ein gesetzliches Umlegungsverfahren durchsetzen wollen. Dies passte den Eigentümern nicht. Sie sahen dadurch starke Nachteile. Der Casus Knaxus: Die Risiken von Erschließung und Vermarktung hätte man ihnen aufgelastet, dennoch hätten sie kein Mitspracherecht gehabt. Die Interessengemeinschaft klagte, mit Erfolg. Im Oktober 2013 kam es zum Vergleich, der Umlegungsbeschluss wurde gekippt.

Info: Salzgrube

Das Gebiet Salzgrube befindet sich auf der nördllichen Seite des Nordrings auf der Höhe des ehemaligen Familienfreizeitparks zwischen Villingen und Schwenningen. Das Gelände wird überwiegend landwirtschaftlich gebnutzt. In zwei Abschnitten soll das geplante Gewerbegebiet jetzt erschlossen werden. Der erste Teilabschnitt umfasst rund 25 Hektar.