Der Liederkranz Schwenningen zog die Zuhörer am Wochenende beim Konzert in der französischen Partnerstadt Pontarlier in seinen Bann. Foto: Bieberstein Foto: Schwarzwälder-Bote

Schwenninger Liederkranz glänzt bei Konzert in Pontarlier mit dem Chor Ars Nova

Von Erich Bieberstein

VS-Schwenningen/Pontarlier. Ein beeindruckendes Konzert gestaltete der Liederkranz bei seinem Besuch in der Partnerstadt Pontarlier (wir berichteten). Krönendes Finale war die Aufführung von Ludwig Beethovens "Fantasie" zusammen mit dem Partnerchor Ars Nova und dem Symphonieorchester Pontarlier.

Dirigent Daniel Sütö ging auf den Wunsch des Partners ein, das Konzert im Stile der Romantik zusammenzustellen. Das bedeutete im Vorfeld etliche Sonderproben, um ein ansprechendes und interessantes Programm zu liefern. Vorsitzende Brigitte Jani-Lutz begrüßte die Parnter wie auch das Publikum in bestem Französisch und bedankte sich, dass es nach 50 Jahren Städtepartnerschaft auch den Chören gelungen sei, sich zusammenzufinden. Mit Mozarts "Piu non si trovano" wurden die zahlreichen Gäste begrüßt. Der erste Konzertblock wurde weitgehend mit Mozartmelodien bestritten. Die "Ehre Gottes" aus der Natur von Beethoven schloss diesen Teil. Auf dem Flügel wurden die rund 50 Schwenninger Sänger von Zsófia Csákány begleitet. Sie präsentierte auch den zweiten Höhepunkt mit dem Solostück Impromptu von Franz Schubert.

Im zweiten Sängerblock gab es eine bunte Mischung von Brahms-Melodien sowie Robert Schumanns "Zigeunerleben". Nachdem Zsófiiá Csákány mit dem zweiten Solostück Arbesque die Zuhörer in ihren Bann gezogen hatte, gab der Liederkranz nochmals sein Bestes. Gekonnte Tempiwechsel, stets bedacht, die Dynamik vom leisesten Piano bis zum kräftigen Piano zu formen – der Dirigent spielte geradezu mit seiner Sängerschar. Nach Jaqcues Offenbachs "Hoch lebe Pluto" und dem allbekannten "Can-Can" konnte der Liederkranz nicht einfach die Bühne verlassen. Er verabschiedete sich mit dem Stück "Tourdion" in französischer Sprache in die Umbaupause.

Mehr als 100 Akteure waren beim großen Finale, der Fantasie von Ludwig van Beethoven, op. 80, auf der Bühne. Unter der Leitung des Dirigenten Pierre Trefeil präsentierten sie das am Spätnachmittag erstmals gemeinsam geprobte Konzertstück. Dass im Vorfeld jeder seine Hausaufgaben gemacht hatte, war schnell zu erkennen. Gespickt mit sechs Solisten entwickelte sich ein rund halbstündiges Beethovenwerk allerbester Güte. "Wenn sich Lieb und Kraft vermählen, lohnt dem Menschen Götter Gunst" klang es aus den Sängerkehlen, und mit Standing ovations honorierten die Zuschauer die hochkarätige Darbietung.

Die neue Chorpartnerschaft wurde noch lange nach dem Konzert beim gemeinsamen Essen gefeiert. Für beide Chöre ist klar, dass dies nicht das letzte gemeinsame Konzert war. Für 2016 wurde bereits ein Gegenbesuch aus Frankreich ins Visier genommen.

Am Samstag, 25. Oktober, können auch die Schwenninger Musikliebhaber in den Genuss des Konzertes kommen. Dann findet das Jahreskonzert mit dem Programm aus Frankreich in der Johanneskirche statt.