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Von Baustelle völlig überrascht / Und in der City wird die Boutique Brumm Brumm einfach abgeschnitten

Sackgasse Villinger Eckweg. Keinen leichten Stand haben die Geschäfte in diesem Bereich, seit die Bauarbeiten für den neuen B33-Zubringer im Zuge der XXXLutz-Ansiedlung laufen. Doch damit nicht genug: Auch die Stadt lässt sie im Regen stehen.

Villingen-Schwenningen. Eines morgens wurden plötzlich Tatsachen geschaffen: Das Sackgassenschild wurde in der Milanstraße geparkt, die Zufahrt zur Wieselsbergstraße abgeriegelt und – etwas später aber immerhin – ein erklärender Hinweis an der B33 angebracht für alle, die an diesem Tag von dort über die Wieselsbergstraße in Richtung Rottweil oder Trossingen fahren wollten.

Das war es dann aber auch schon gewesen mit den Infos für Verkehrsteilnehmer und Kunden – kein Hinweis darauf, dass die Schreinerei Ettwein, der Discounter Aldi, Mc Donalds, der Elektronikfachmarkt Hoerco oder der Gebrauchtwagen-Händler gegenüber weiterhin erreichbar sind.

Und für Geschäftsleute noch viel ärgerlich: Es habe auch für sie im Vorfeld nicht den klitzekleinsten Hinweis seitens der Stadtverwaltung gegeben, ab wann denn die Sperrung in Kraft treten soll, wie lange sie voraussichtlich dauern wird und welche Möglichkeiten sie als Unternehmer haben, ihrer Kundschaft in diesem Umleitungschaos den Weg zu ihrem Geschäft zu weisen.

Ein einfaches Schreiben hätte genügt

"Kein Schreiben, kein Anruf, nichts, nicht den allerkleinsten Hinweis haben wir bekommen", beklagt einer von ihnen im Gespräch mit unserer Zeitung. Dabei wäre es ein Leichtes gewesen, die Unternehmer auf diesem Weg zur Änderung der Verkehrsführung im Bereich Eckweg mitzunehmen: Dass die Baustelle kommt, war klar. Und auch, dass sie viele Sperrungen mit sich bringen und Unternehmern wie Anliegern einiges an Geduld und Verständnis abverlangen würde. Ein einfaches Schreiben hätte genügt.

Davon allerdings können in Villingen-Schwenningen viele Unternehmer ein Lied singen, wenn es um die Einrichtung von Baustellen in ihrem unmittelbaren Geschäftsumfeld geht. So erfuhren die Unternehmer in Brunnenstraße und Rosengasse beispielsweise bis heute auf offiziellem Wege keine Details zum Zeitplan der dort geplanten, sehr umfangreichen Kanalsanierungen, verbunden mit einer kompletten Neugestaltung dieser Straßenbereiche. Dabei werden diese Arbeiten einen ähnlich großen Umfang haben wie zuletzt bei der Neugestaltung der Färberstraße und sollen sie auch eine umfangreiche Verschönerung mit sich bringen. Weder der ursprünglich angedachte Zeitplan war ihnen nach Informationen unserer Zeitung mitgeteilt worden, noch die neuerliche beträchtliche Verschiebung.

Und auch als der Spitalfonds in der Brunnenstraße einen Kranen aufbaute, um das Eckhaus zur Färberstraße von Grund auf zu sanieren, und die Stadtverwaltung der Baufirma eine Straßensperrung für diesen Zweck genehmigte, wurden die Unternehmer vor vollendete Tatsachen gestellt: Auf einmal stand da ein Kran und war die Straße dicht. Eine Geschichte, die gestern um ein ganz bemerkenswertes Kapitel erweitert wurde: Rechtzeitig zur langen Einkaufsnacht und der Aktion "Villingen im Licht" gestern wurde die Straßensperrung noch um eine eine nach vorne gerückte Baustellenbeschilderung mit Fußgänger-Führung ergänzt – das Geschäft "Brumm Brumm" von Heike Brumm wurde somit plötzlich komplett abgeschnitten – die Geschäftsinhaberin wurde über diesen Vorgang weder informiert noch in diese Planungen in irgendeiner Weise einbezogen. Ihr erging es wie den Unternehmern im Eckweg: Sie stand vor vollendeten Tatsachen.

Unternehmen helfen sich jetzt selbst

Im Eckweg sind die Unternehmen nun offenbar in Eigeninitiative und mit dadurch bedingten zeitlichen Verzug um "Schadensbegrenzung" bemüht. Auf die Tankstelle MTB in der Wieselsberstraße weist nun ein Schild an der B33 hin (siehe Bild oben), und auch Rudolf Reim, Geschäftsführer bei expert Hoerco, steht zwischenzeitlich in Kontakt mit der Stadtverwaltung, um eine Beschilderung für den Elektronikfachmarkt genehmigen, herstellen und aufhängen zu lassen.