Das Roulette sagt: Elferrat Oliver Heidekrüger ist der Glückliche. Foto: Zimmermann Foto: Schwarzwälder-Bote

Osemali-Zunft: Heidekrüger wird Narrenvater / Die etwas andere Form der Wahl

Einen der Elferräte der Osemali-Zunft trifft es alljährlich, er hat das Amt des Narrenvaters zu übernehmen. Ob einer nun will oder nicht, das wird nicht durch Wahlen oder Vereinsbeschlüsse bestimmt, sondern durch das Tannheimer Roulette.

Von Willi Zimmermann

VS-Tannheim. Das Amt des Narrenvaters hatte in Tannheim bis kurz vor der Jahrtausendwende jährlich gewechselt. Bestimmt wurde er entweder durch die Narrenmutter selbst, oder durch die Elferräte, die einen der ihren aus dem Hut zogen (seinen Namenszettel). Seither gab der Zunftmeister eine Runde Hochprozentiges aus, darunter aber auch ein Glas mit glasklarem Leitungswasser. Dieser glückliche "Verlierer" durfte seither in der nächsten Saison Narrenvater spielen.

Wer schon einmal war, scheidet aus dem Kreis der Kandidaten aus, bis alle einmal dran waren. Alle, die mehr oder minder lang dem Elferrat angehörten, die kann das Schicksal schon mehr als einmal ereilen. Das gab es schon und sogar einmal einen Titelverteidiger. Wer als Elferrat bei der Versammlung nicht anwesend sein kann, muss einen Stellvertreter bestimmen, der oder die für ihn mittrinkt. Elferrat Oliver Heidekrüger nahm sich das Wasserglas ohne Vertretung selbst zur Brust, auch wenn er zunächst einmal vernehmlich nicht unbedingt von diesem Ehrenamt begeistert war. Bis zum Narrenbrunnenschmücken am 10. Januar hat er jetzt Zeit, sich nach einer Fasnetsfrau als Narrenmotter umzuschauen, und alle sind gespannt, wen er als "Schesä", so werden die Tannheimer Narrenmütter genannt, anschleppt.