Rosemie Warth auf der Suche nach Erleuchtung. Foto: I. Tribukait Foto: Schwarzwälder-Bote

Sommerlich leichte Komik beim Innenhoffestival / Gute Stimmung im Publikum

Von Inanna Tribukait

Villingen-Schwenningen. "Sie müssen nicht bleiben. Sie können auch wieder gehen", sagte Rosemie Warth zu Beginn ihrer schwäbischen Komik beim Innenhoffestival.

Zu gehen, daran dachten wohl die wenigsten des überwiegend reiferen Publikums in der Villinger SchEuer. Sie amüsierten sich köstlich über ihre Scherze über das Leben, die Liebe und die Suche nach sich selbst. Im ersten Teil ging es hauptsächlich um den Selbstfindungsprozess der Komikerin, vom Weltputzkulturerbe und der Kehrwoche über die Häkelmeisterin bis zur Alphornbläserin. Vor allem in diesem Teil des zweistündigen Programms arbeitete sie viel mit Kostümen und Accessoires, verkleidete sich als Denkmal, und als Königin von England im Häkelkostüm.

Nach der Pause ging die Flut von Kostümierungen zurück, da ging es hauptsächlich um die Suche nach Energie und Liebe in der zweiten Lebenshälfte. Mit toller Stimme und beeindruckender Körperbeherrschung zog Rosemie Warth das Publikum mit Gesang, Tanz und Komik in ihren Bann, ihre Mimik erinnerte zuweilen auch an den britischen Komiker Rowan Atkinson, besser bekannt als Mister Bean.

Es sei im folgenden betont, dass Humor etwas sehr Subjektives ist, und diesen bei einem großen Publikum bei allen zu treffen, nicht leicht ist. Es stellt erst recht eine Herausforderung dar, wenn man als einzige Person auf der Bühne steht und damit über einen ganzen Abend hinweg die ungeteilte Aufmerksamkeit des Publikums hat. Mit dieser Herausforderung ging Warth gut um, und nach der Vorstellung hörte man fast ausschließlich Positives über ihre Performance.

Dennoch hätte man an einigen Stellen eher nach dem Motto "Weniger ist Mehr" vorgehen können, denn ab und zu rutschten Slapstickeinlagen ein wenig in den Klamauk ab, zum Beispiel wenn Warth gar nicht mehr aufhören konnte, Männer aus dem Publikum mit zweideutigen Kommentaren zu umarmen, oder auch wenn viele der Sequenzen mit einer Tanzeinlage um den Stuhl endeten, so dass der Überraschungseffekt ein wenig verloren ging.

Alles in allem war es sommerlich leichte Komik bei schönem Abendhimmel, die das Publikum bestens unterhielt, ein wenig mehr Tiefgang hätte allerdings sicherlich nicht geschadet.