Mitglieder des Al Salam Vereins in der Moschee in der Oberdorfstraße in Schwenningen kommen mit regionalen Politikern zusammen. Foto: Schimkat Foto: Schwarzwälder-Bote

Moschee: Sorgen und Ängste geäußert

VS-Schwenningen. Den Tag der Deutschen Einheit hatte der Verein "Al Salam" genutzt, um das friedliche Miteinander verschiedener Religionen zu demonstrieren und sich auch den Besuchern in der kleinen Moschee in der Oberdorfstraße in Schwenningen vorzustellen.

Khalil Hourani, Vorstandsvorsitzender, erklärte in seiner Begrüßungsrede, er sei froh, dass die Mauer gefallen sei, aber trotzdem gehe es noch nicht friedlich in der Bundesrepublik zu, wenn zum Beispiel "ein Großmaul" verkünde: "Wir werden sie jagen."

"Das Wahlergebnis der AfD macht uns Sorgen", erklärte er. "Wir haben Angst, dass Rassismus wieder einzieht, das wird nicht nur uns, sondern auch die Wirtschaft schädigen", betonte er. Das Recht der Religionsfreiheit sei noch nicht überall angekommen, fuhr er fort und wies darauf hin, dass es zum Beispiel zur Persönlichkeit einer muslimischen Lehrerin gehöre, wenn sie im Unterricht Kopftuch tragen möchte.

Der Terror missbraucht unsere Religion, so der Vorstandsvorsitzende. Er frage sich, wer hinter den Terroranschlägen stecke und wieso diese Männer immer sofort erschossen werden, anstatt sie vor Gericht zu stellen.

Nach dem Gesang der Kinder der Vereinsmitglieder betonte der Iman in seiner Ansprache: "Lassen Sie uns auch die gemeinsamen Ziele, die wir haben, verwirklichen, denn die Geschichte hat uns bereits gezeigt, dass jedermann die Religion für eigene Interessen missbrauchen kann, was zu Kriegen und hunderten von Toten führen kann."

Der Bundestagsabgeordnete Thorsten Frei für die CDU, Jens Löw für die SPD und Matthias Restorff für Bündnis 90/Grüne lobten die Veranstaltung, die einen wichtigen Beitrag zur Verständigung zwischen Muslimen und anderen Religionen sorge. "Die Einheit müssen wir uns erarbeiten, das betrifft die Gesellschaft im Ganzen, denn wir sind ein Einwanderungsland seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges", erklärte Frei. Deutschland sei ein starkes Land, zu dessen Erfolgsgeschichte die zugewanderten Menschen aus verschiedenen Ländern gehören, unterstrich er. "Wir wollen eine Brücke für Liebe und Toleranz bauen", versprach Jens Löw.

Pfarrer Klaus Gölz von der evangelischen Kirchengemeinde sprach im Namen der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen (ACK) und wünschte, dass Veranstaltungen wie diese mit gemeinsamen Gesprächen viel öfter möglich sein sollten.

Ein Besucher der Moschee und Thorsten Frei brachen eine Lanze für die Sicherheitskräfte und Polizisten. "Was sollen sie den machen, wenn vor ihnen ein Mann mit einem Sprengstoffgürtel steht, dann müssen sie schießen, um andere Menschen zu retten", unterstrichen beide.