Daniela Schadt, Lebensgefährtin von Bundespräsident Joachim Gauck, besuchte gestern die Nachsorgeklinik in Tannheim. Hier schaut sie in der Klinikschule vorbei. Foto: Heinig Foto: Schwarzwälder-Bote

Daniela Schadt sucht bei Besuch der Nachsorgeklinik Kontakt mit Patienten und Familien

VS-Tannheim (bn). Gestern folgte Daniela Schadt der Einladung der Deutschen Kinderkrebsnachsorge in die Tannheimer Klinik. Die Lebensgefährtin von Bundespräsident Joachim Gauck zeigte sich beeindruckt vom Konzept und suchte den Kontakt zu Patienten und deren Familien.Schon 2012 hatte die ehemalige Journalistin der Nürnberger Zeitung die Kindernachsorgeklinik in Bernau bei Berlin besucht, die ebenfalls von der Stiftung für das chronisch kranke Kind unterstützt wird. Besonders beeindruckt zeigte sich Daniela Schadt von der familienorientierten Rehabilitation und der für verwaiste Familien.

Das sogenannte Haus der Hoffnung erregte besonders ihre Aufmerksamkeit. Intensiv widmete sie sich der vierjährigen Tabea Abel, die gerade ihre kleine Schwester verloren hat und mit ihren Eltern nach Tannheim gekommen ist. Vater Christian ist glücklich, hier sein zu dürfen. Er findet allerdings, dass vier Wochen – das ist der Umfang einer Rehabilitationsmaßnahme – viel zu kurz seien.

In der Abteilung "Junge Reha" befinden sich gerade 20 Jugendliche im Alter von 16 bis 21 Jahren. Der 22-jährige herzkranke Kenth Joite aus Braunschweig ist zum sechsten Mal in Tannheim. Er zeigte Daniela Schadt gestern den Discoraum, in dem die Jugendlichen das WM-Finale erlebten. "Da war mächtig was los", erzählte er.

Die Klinikschule mit sieben Lehrern, das Hallenbad, der Reitstall und die Burg Zindelstein in Klein – "hier ist es einfach wunderschön", schwärmte Daniela Schadt. Damit meine sie nicht nur das Haus und die Landschaft drumherum, sondern vor allem das Reha-Konzept, das dem Patienten keine "Sonderrolle" zuerkenne, sondern ihn als Teil des Systems Familie therapiere.

Zuvor hatte Daniela Schadt von Stiftungsvorstand und Klinik-Geschäftsführer Roland Wehrle erfahren, dass die Eltern und Geschwisterkinder manchmal mehr Therapie benötigen als die Kranken selbst. Auf der Sonnenterrasse, wo Daniela Schadt zusammen mit den Familien bunte Luftballons in den blauen Himmel entließ, wurde sie auch von Tannheims neuer Ortsvorsteherin Anja Keller begrüßt.