Wasserballgemeinschaft VS ist der erste doppelstädtische Verein mit Schwenninger Wurzeln / "Tacke-Turnier" als Saison-Höhepunkt

Von Mareike Bloss

VS-Schwenningen. Wenn sich das Villinger Hallenbad dreimal in der Woche in einen kleinen Hexenkessel verwandelt, Bälle umherfliegen, Wasser aufspritzt und tosendes Geschrei die Halle aufheizt, dann weiß man: Es ist Wasserball-Trainingszeit.

Wer von der Wasserballgemeinschaft Villingen-Schwenningen noch nichts gehört hat, der muss sie unbedingt kennenlernen. Denn der Verein hat allerhand zu bieten und ist in der Historie des Oberzentrums stark verankert: Er ist der erste doppelstädtische Sportverein überhaupt und hat in diesem Jahr gleich zweimal Grund zum Feiern: Zum einen sein legendäres "Tacke-Turnier", das vergangenes Wochenende bereits zum 30. Mal stattgefunden hat, zum anderen sein 25-jähriges Bestehen.

Was aber viele nicht wissen: Seine Wurzeln hat der Wasserballsport in Schwenningen. So spielte der SSC bereits in den 60-er Jahren in der württembergischen Verbandsliga, ehe er sich 1989 mit dem SC Villingen zur Wasserballgemeinschaft zusammenschloss. "Wasserball ist leider noch eine Randsportart.

Wir haben stets mit Mitgliederproblemen zu kämpfen und hangeln uns quasi von Saison zu Saison. Daher müssen wir immer aktiv Werbung machen", erzählt Tobias Heinig, Mannschaftskapitän und stellvertretender Vereinsvorsitzender. 80 Mitglieder zählt der Verbandsligaverein, von denen aber nur 15 Mann aktiv spielen. Das Altersspektrum reicht dabei von 16 bis 47 Jahren, die meisten Spieler kommen wie Heinig ursprünglich aus dem Schwimmsport.

In dieser Saison, die von November bis Juli nächsten Jahres geht, ist sogar eine Frau dabei.

Und wie hat sich der Laie ein Wasserballspiel vorzustellen? "Sieben gegen sieben und der Ball muss ins Tor – so lautet die Devise. Am ehesten kann man diesen ›Action-Sport‹ mit Handball vergleichen. Und ähnlich ruppig geht es natürlich auch zu bei uns", erklärt der 30-jährige Kapitän und grinst. Und erzählt weiter von Abwehr, Angriff, persönlichem Foul und Powerplay, um die Spielweise näher zu erläutern.

Besonders stolz ist die Mannschaft auf ihr jährliches "Tacke-Turnier", das über zwei Tage geht und über 180 Teilnehmer zählt. Und woher stammt der Turniername? Heinig: "Tacke ist ein bekanntes Möbelhaus in Schwenningen gewesen und war damaliger Turnier-Sponsor.

Begonnen hat alles vor 30 Jahren im Schwenninger Freibad mit vier Mannschaften. Mittlerweile ist das Turnier sogar über die baden-württembergischen Grenzen hinaus bekannt".

Beim Tacke-Pokal am vergangenen Wochenende seien sogar die Wasserballer aus Genua und Mailand mit dabei gewesen.

Was das Turnier und auch die übrigen Heimspiele im Villinger Hallenbad ausmacht: "Es ist immer was los auf der Tribüne. Und wir freuen uns über jeden neuen Fan, der uns unterstützt", sagt Tobias Heinig.