Foto: Marc Eich

Pop-Band sorgt für nahezu ausverkaufte Helios-Arena. Zweieinhalb Stunden lang eine tolle Show.

Villingen-Schwenningen - Fans aus der Doppelstadt und der ganzen Region sind am Samstagabend in die Helios Arena gekommen, um die Pop-Band Pur bei ihrem Konzert live zu erleben. Die Halle wurde zum Schauplatz eines Konzerts der Extraklasse.

Auf "mindestens 6500" schätzte Klaus Hässler, Geschäftsführer der Kunsteisbahn VS (KEB), die Besucherzahl. Da die maximale Kapazität der Helios Arena bei 6800 liegt, war die Halle fast ausverkauft. Entsprechend ausgelassen war die Stimmung: Die Besucher sangen lautstark die einprägsamen Texte der Pur-Hits mit, sprangen auf den Tribünen immer wieder von ihren Sitzen auf und sorgten mit einem Meer aus Taschenlampen für Gänsehautatmosphäre. Man könnte meinen, dass die Schwenninger Wild Wings schon mal um die Eishockey-Meisterschaft mitspielen müssten, um dank ihrer ebenfalls so stimmgewaltigen Fans eine ebensolche Stimmung in die Helios Arena zaubern zu können.

Immer wieder agierte das Publikum bei bekannten Hits wie "Lena" oder "Freunde" als ein großer, stimmungsgeladener Chor, der die Liedtexte geradezu dahinschmetterte. Dirigent war in solchen Momenten Pur-Sänger Hartmut Engler selbst, der sich mit seiner Band auf Deutschland-Hallentournee befindet und auf dieser Halt in der Doppelstadt machte.

Die Helios Arena wurde dadurch zum Magneten von Pur-Fans aus einem "Umkreis von 80 bis 100 Kilometern", sagte Klaus Hässler. Ob aus den Landkreisen Waldhut-Tiengen, Konstanz, Zollernalb oder Freudenstadt – von überall waren Besucher gekommen. Einer von ihnen war Martin Völkle, der gar aus Karlsruhe angereist war und seine Anfahrt mit einer Schwarzwaldtour verbunden hatte. "Ich habe Pur im Dezember in Mannheim gesehen und wollte das unbedingt nochmal erleben. Es ist toll, wie heimatverbunden die Pur-Musiker sind", sagte er.

Auffällig in der Neckarstadt war, dass Gäste jeden Alters dem Konzert beiwohnten. Da waren die Kinder, die auf den Schultern ihrer Eltern saßen. Und da waren die Fans, die ihrer Band seit Jahrzehnten die Treue halten. Der ein oder andere von ihnen durchaus auch mit dem von Pur so gerne besungenen "grauen Haar".

Ein anderer Evergreen der Pop-Band ist "Funkelperlenaugen". Und es schien so, als sei dieser Hit am Samstagabend auch für KEB-Geschäftsführer Hässler erklungen. Mit leuchtenden Augen verfolgte der Hallen-Verantwortliche das Geschehen, fast ungläubig den Kopf schüttelnd. "Das ist Feeling pur, Gänsehaut! Es ist phänomenal, wie die Besucher mitgegangen sind", schwärmte er. Es sei ein tolles Gefühl, wenn man das erreicht habe, was man sich immer zum Ziel gemacht habe. Denn mit der 15. Großveranstaltung in der Arena und diesem fast ausverkauften Konzert sei, so Hässler, ein "neuer Meilenstein" erreicht worden. "Die Feuertaufe haben wir endgültig bestanden. Auch der Tourneeleiter von Pur war zufrieden und es ist toll zu sehen, wenn zwischen Auftrittsorten in den großen Städten auch Villingen-Schwenningen steht", sagte Hässler. Auch wenn man sich nicht mit der SAP-Arena in Mannheim oder der Schleyerhalle in Stuttgart vergleichen könne.

Klaus Hässler war von der Tübinger Agentur Koko angefragt worden, ob Pur in der Doppelstadt gastieren könne. Hässler: "Machbar ist so etwas für uns nur in der Sommerpause vom Eishockey. Anders wäre der Auf- und Abbau nicht zu bewältigen." Nach ersten Gehversuchen mit Auftritten von Nena, Sido oder auch Semino Rossi scheint sich die Helios Arena damit immer weiter als Veranstaltungsort auch außerhalb des Eishockeys zu etablieren.