So manche Party feierten die Besucher auch bei der 26. Auflage des Innenhof-Festivals. So ging es zum Abschluss beim Auftritt der Kölner Ska-Band The Clerks vor der Bühne heiß her. Foto: Kienzler Foto: Schwarzwälder-Bote

Festivalmacher ziehen positive Bilanz der 26. Auflage / Künstler schätzen familiäre Atmosphäre im Innenhof

Von Martina Zieglwalner Villingen-Schwenningen. Die Zuschauer haben die Atmosphäre im Hof der Scheuer ebenso geschätzt wie die Künstler. Auch das Wetter spielte weitgehend mit: Sieben der zehn Veranstaltungen gingen im Freien über die Bühne. So zieht das Organisationsteam eine positive Bilanz des 26. Innenhof-Festivals. "Das Villinger Publikum ist einfach super, die Leute kommen auch bei zehn Grad mit Decken und warmen Jacken", freut sich Jogi Kern vom Rock-Club. Selbst beim Kabarettabend hätten die Zuschauer zweieinhalb Stunden in der Kälte ausgeharrt. Allerdings sei dieses Jahr die Nachfrage nach Glühwein groß gewesen, den es bisher nicht gebe. "Das überlegen wir uns mal fürs nächste Jahr", stellt er mit einem Schmunzeln fest.

Es hätte weitaus schlimmer kommen können, meint auch Richard Hehn vom Folkclub und Guckloch-Kino. Habe es doch Jahre gegeben, in denen es bei mehr als der Hälfte der Konzerte wegen des schlechten Wetters in die Scheuer ging. Nicht gerne erinnert er sich an 2012, als beide Wochenenden und damit die drei Topacts verregnet waren.

Und mit 2031 zahlenden Besuchern sind die Festivalmacher auch zufrieden. Im Jubiläumsjahr 2013 seien es zwar mehr gewesen, doch diese Zahl liege im langjährigen Schnitt von 1800 bis 2200 Gästen, freut sich Hehn. Ein Mal hieß es ausverkauft: 400 Karten gingen für das Konzert von Shootingstar Bê Ignacio weg. Über all die Jahre hinweg sei es gelungen, die Eintrittspreise nicht zu erhöhen, betont Kern. Gerade dank der Sponsoren, die dem Festival zur Seite stehen. Bewährt habe sich inzwischen das Abendsponsoring, bei dem Unternehmen ein Konzert buchen und Belegschaft oder treuen Kunden ein besonderes Erlebnis bieten können. Aber die Firmen steuern nicht nur Geld bei: Da sprang ein Chef schon mal als Chauffeur ein, damit ein Musiker am nächsten Morgen rechtzeitig am Flughafen in Zürich war, erzählt Kern. Ein anderer brachte sich inzwischen schon mehrmals im Spüldienst ein.

Überhaupt gehe alles mur wegen der vielen Mitstreiter, die Abend für Abend an der Theke, an der Kasse oder hinter den Kulissen im Einsatz sind, so reibungslos über die Bühne. "Toll ist es, dass ein Mal im Jahr die kleinen Villinger Kulturvereine an einem Strang ziehen", betont Kern. Dieses Zusammengehörigkeitsgefühl trage mit zum familiären Charakter des Festivals bei. Und das wüssten auch die Künstler zu schätzen, schildert Hehn, der immer wieder E-Mails von Bands bekommt, die vom Innenhof begeistert sind, so zuletzt von den sardischen Musikern "Dr. Drer & CRC Posse", die sich schon kurz nach ihrem Auftritt meldeten und noch von ihren Eindrücken schwärmten.

"Schön war’s" sagen Richard Hehn und Jogi Kern so wie aus einem Mund, "Prost aufs Festival 2014". Und versprechen, dass es noch weitere Auflagen gibt. Zumal inzwischen die zweite Generation in den Startlöchern steht, die beim Aufbau mit anpackt oder die Künstler abholt.