Sprechen mit den Programmbausteinen rund um Naturerlebnis und Action vermehrt Schulklassen an: Rainer Müller, der mir seiner Frau Petra die Jugendherbergen in Villingen und Rottweil führt, und die stellvertretende Leiterin Brigitte Fehrenbach (links), die sich vor Ort im Goldenbühl um die Gäste kümmert. Foto: maz Foto: Schwarzwälder-Bote

Übernachtungszahlen der Jugendherberge steigen / Gerade Schulklassen und Freizeitgruppen schätzen Angebot

Von Martina Zieglwalner Villingen-Schwenningen. Ob Spaß auf dem Naturpfad, Spannung im Hochseilgarten oder eine Tour zum Keltengrab am Magdalenenberg, das Programm der Jugendherberge Villingen kommt an. "Es läuft richtig gut", freut sich Rainer Müller, der das Haus im Goldenbühl mit seiner Frau Petra leitet. Im Januar 2013 waren die beiden als Herbergseltern der neuen Jugendherberge in Rottweil angetreten, im März übernahmen sie zudem das Villinger Haus, in dem sie ein Mal in der Woche anzutreffen sind. Um den Betrieb vor Ort und die Betreuung der Gäste kümmert sich die stellvertretende Leiterin Brigitte Fehrenbach.

In den vergangenen Monaten haben die drei Verantwortlichen in Zusammenarbeit mit Outdooranbietern und der Tourist-Information das Angebot für die größte Zielgruppe kontinuierlich ausgebaut: die Schulklassen. Erlebnispädagogik, Naturerlebnisse sowie Spaß, Action und Besichtigungen sind die drei Sparten, aus denen sich Lehrer einzelne Bausteine aussuchen können. Das Schwenninger Moos, Wanderungen mit attraktiven Zielen, die Villinger Innenstadt mit dem Franziskanermuseum oder Geocaching und Bogenschießen: Müller gerät ins Schwärmen, wenn er an all die Möglichkeiten denkt. Und diese Orientierung passe zum Gelände rund um die Jugendherberge mit der großen Wiese und dem angrenzenden Wald.

Neben den Schülern seien es Radgruppen, die auf dem Weg entlang von Donau oder Neckar Station machen, erzählt Brigitte Fehrenbach. Auch Musiker oder Eishockeynachwuchs seien regelmäßig zu Gast. "Villingen ist als Jugendherbergsstandort schön", unterstreicht Müller. Und nach einem Jahr mit viel Arbeit sei das Haus auf einem guten Weg mit einem deutlichen Plus. Während es 2013 im ganzen Jahr 9204 Übernachtungen waren, die bei 128 Betten einer Auslastung von 19,7 Prozent entsprechen, lag die Zahl zwischen Januar und Juli 2014 bei 6427 und bedeutet eine Steigerung um 10,4 Prozent, verdeutlicht Pia Schmitz, Marketingleiterin des Landesverbands Baden-Württemberg des Deutschen Jugendherbergswerks. 47 Prozent der Gäste seien Schulklassen, gefolgt von Freizeitgruppen mit 25 Prozent.

Gerade die gemeinsame Leitung von Villingen und Rottweil bringe viele Vorteile, stellt Müller fest. Angesichts der unterschiedlichen Ausrichtung gebe es keine Konkurrenz. Vielmehr eröffne sich die Chance, große Gruppen auf beide Standorte aufzuteilen oder Gäste je nach Buchungslage auf das andere Haus zu verweisen. Und von den zwei Hausmeisterstellen profitiere Villingen: Um das Gebäude aus den 60er-Jahren auf Vordermann zu bringen und das Außengelände in Schuss zu halten, setze er beide Mitarbeiter meistens im Goldenbühl ein. Denn Müller hat sich zum Ziel gesetzt, das Haus zu pflegen und instandzuhalten. Mit der tollen Lage und dem Charme des Gebäudes übe es auf viele Gäste einen besonderen Reiz aus.