Renate Belz, Joachim Wöhrle und Lisa Langenbacher (von links) ziehen im Haupt- und Personalamt die Fäden für das Zähringer Narrentreffen am 28. und 29. Januar. Foto: Heinig

Rund 30 Narrenvereinigungen mit 3000 Hästrägern aus Deutschland und der Schweiz werden erwartet.

Villingen-Schwenningen - In knapp zwei Wochen ist es soweit: Das einmalige Zähringer Narrentreffen geht anlässlich der 1200-Jahr-Feier über die Bühne. Rund 30 Narrenvereinigungen mit 3000 Hästrägern aus elf deutschen und Schweizer Zähringerstädten werden als Gäste erwartet. Noch einmal so viele Vereine und Teilnehmer sorgen dafür, dass die Zähringerstadt Villingen gemeinsamem mit ihrem württembergischen Teil Schwenningen ein guter Gastgeber ist. Für die Betreuung der Gäste haben sich aus den Vereinen 40 ehrenamtliche Guides schulen lassen.

Das federführende Haupt- und Personalamt hat vor allem die Fastnachts- und Musikvereine in die Organisation eingebunden und mehr noch: "Unsere Vereine stehen im Mittelpunkt", sagt Amtsleiter Joachim Wöhrle. Sinn und Zweck des Zähringer Narrentreffens, das am 28. und 29. Januar zum fünften Mal stattfindet, sei es schließlich, sich länderübergreifend zu begegnen und alte Freundschaften zu pflegen und neue einzugehen. Das Programm an den zwei Festtagen füllt einen jetzt eigens gedruckten Festflyer und beginnt am Samstagnachmittag mit einem in Villingen ansonsten unüblichen Akt: Die Schwenninger Ziegelbuben stellen um 16 Uhr den Narrenbaum auf dem Markplatz (Latschariplatz) auf.

Um 17 Uhr werden die Abordnungen der Gäste aus den Zähringer- und den Partnerstädten im Franziskaner empfangen. Der erste Höhepunkt des Treffens ist ab 18 Uhr die einstündige Eröffnungszeremonie vor dem Riettor in Richtung Rietstraße. Direkt in die Torspitze hinein wird eine Bühne gebaut, auf der, von Henry Greif moderiert und unter Regie von Gunter Schwarz, mit Gesang, Schauspiel und einer Multimedia-Show von Thomas Herzog- Singer die Geschichte der Stadt und der Fasnet erzählt wird. Vier Live-Kameras fangen das Bühnengeschehen ein und machen es auf einer Großbildleinwand direkt darüber sichtbar bis hin zum Marktplatz.

Um 19.30 Uhr startet am Niederen Tor ein Fackelumzug, angeführt von der Katzenmusik "Miau" Villingen, mit rund 1500 Hästrägern. Davor und danach schwirren Gäste und Einheimische im Städtle aus, um den Festbetrieb in 14 Vereinsstüble, im "Narrendorf" auf dem Osianderplatz und auf vier "Bühnen" zu genießen. Im Münsterzentrum, das die Schwenninger Narrenzunft bewirtet, steht eine solche Bühne, auf der sich hiesige und auswärtige Vereine präsentieren. Außerdem werden am Osianderplatz, im Straßenkreuz am Marktplatz und in der Färberstraße gegenüber dem "Ott" Flächen abgesperrt, auf denen ebenfalls Guggenmusiken und Narrenzünfte, angekündigt per Megafon, für Stimmung sorgen. Bis 4 Uhr morgens darf gefeiert werden. Als Massenquartier dient die Karl-Brachat-Realschule.

Der Sonntag beginnt mit einem ökumenischen Festgottesdienst für Narren um 9.30 Uhr im Münster. Um 11 Uhr werden die Zunftmeister im Franziskaner von Oberbürgermeister Rupert Kubon empfangen und um 14 Uhr startet der zweite und letzte Höhepunkt eines außergewöhnlichen Wochenendes: der große Umzug. Fast 6000 Hästräger ziehen vom Niederen Tor über die Niedere Straße und die Bickenstraße durch die Bären- und Hafnergasse, die Obere und die Rietstraße.

Ein Shuttle-Bus verkehrt am Samstag bis 4 Uhr morgens und am Sonntag zwischen den Bahnhöfen Villingen und Schwenningen. Die Innenstadt Villingens wird hermetisch abgeriegelt, sodass jeder Gast die Gelegenheit bekommt, mit dem Erwerb eines Pins für vier Euro das mit 120 000 Euro veranschlagten Zähringer Narrentreffen zu unterstützen.