Standbilder mit verschiedenen Motiven stellten die Schüler beim Theaterzirkus dar. Foto: Schimkat Foto: Schwarzwälder-Bote

Bildung: Klassen aus dem Kreis führen Stücke im Zirkuszelt in Villingen auf / Auch OB begeistert

Schultheater im Zirkuszelt? Das gab es noch nie im Schwarzwald-Baar-Kreis, ein Schultheater im Zirkuszelt, an dem fünf Schulen mit insgesamt 62 Schüler teilnahmen.

VS-Villingen. Am Donnerstagabend war die Abschlussveranstaltung am Villinger Hoptbühl, die die Lehrer, Schüler und Eltern begeisterte. Doch davor lagen zwei intensive Tage mit Workshops im Zelt, bei denen die Schüler, die in fünf Gruppen eingeteilt waren, von Profis, unter anderem vom Staatstheater Karlsruhe, in den Grundlagen des Theaterspiels unterrichtet wurden. Was sie innerhalb von zwei Tagen gelernt hatten und bei der Abschlussvorstellung aufführten, begeisterte nicht nur die Eltern und Mitschüler, auch OB Rupert Kubon sowie Pädagoge Rico Knothe, der am Romäusgymnasium lehrt, und der überhaupt die Idee hatte, Theater mit mehreren Schulen zu spielen. Kubon sprach den Schülern nach den Vorführungen ein hohes Lob aus: "Es war toll, was ihr heute gezeigt habt. Theater ist toll und wichtig, weil es den ganzen Menschen umfasst, betonte er.

Ganz aus dem Häuschen war Rico Knothe, der zwischen den Darstellungen immer wieder mit Clownsnase durch den Zirkus flitzte, bis er von einem Schüler jeweils abtransportiert wurde. "Jetzt haben Sie gesehen, wozu Kinder in der Lage sind", rief er ins Publikum, und das nach zwei Tagen, haben Sie die ausdrucksstarken Gesichter gesehen?" rief er, bevor er wieder abgeführt wurde.

Gabriele Prasse und Jo Prasser aus Offenburg erzählten von den beiden Gruppen, die sie angeleitet hatten. "Wir haben Szenen gespielt, Improvisationen geübt, Sprechen, Bewegung, Rhythmus und Klangtheater", berichteten sie. Jede der fünf Gruppen hätte einen anderen Profi zur Seite gehabt und etwas anderes gelernt, fuhren sie fort. Das Theaterspiel in einem Zirkuszelt sei ganz neu für sie, betonten sie und lobten die Schüler, die immer freundlich und sehr motiviert mitgemacht hatten.

Den Auftakt machte die Trommlergruppe mit Jo Prasser, anschließend spielten sie das afrikanische Märchen "Abiyoyo" mit dem Riesen, den der Zauberer in einen Stein verwandelte. Nach ohrenbetäubendem Beifall tanzte eine Gruppe mit und um Stühle, verharrte in Positionen, um dann wieder zu wirbeln. Gangmäßig und bedrohlich wirkten die Kämpfe mit Stöcken, die in heftige und brutale Straßenkämpfe ausarteten. Das war genial dargestellt, denn trotz heftiger Schläge, Fausthiebe und Fußtritte wurde keiner der Akteure getroffen, und das muss man erst einmal können.

Eine Gruppe stellte immer wieder neue Gefühlslagen dar, eine andere Gruppe führte szenisches Tanzen vor. Traurig, nachdenklich, neugierig, verzweifelt oder lebensfroh, die Szenen wechselten blitzschnell und beeindruckten. Nach tollen zwei Stunden erkämpfte sich Rico Knothe das Mikrofon und dankte den Schülern, vielen Helfern, der Stadt, die das Projekt stark unterstützt hatte, der Sparkasse Schwarzwald-Baar und Ines Schöneberger vom Regierungspräsidium, die selbst am Workshop mitgewirkt hatte.

Es spielten die Schüler der Haslach-Grundschule Villingen, des Fürstenberggymnasiums Donaueschingen sowie der Gymnasien am Deutenberg Schwenningen, Hoptbühl und Romäusring Villingen. Das Zirkuszelt hatten sich die Veranstalter vom Musikverein Brigachtal ausgeliehen.