Foto: Schwarzwälder-Bote

Ab Sonntag gilt wieder die Sommerzeit. Die Uhren werden eine Stunde

Ab Sonntag gilt wieder die Sommerzeit. Die Uhren werden eine Stunde vorgestellt. Jedes Jahr kommen Diskussionen über die Notwendigkeit der Umstellung auf.

Von Marcel Dorer

Schon seit ein paar Wochen freue ich mich darauf: Endlich dürfen wir die Uhren wieder auf Sommerzeit umstellen.

Ich gebe zu, es ist in den ersten Tagen nach der Umstellung hart, sich eine Stunde früher aus dem Bett quälen zu müssen, vor allem für jemanden wie mich, dem jede Zeit vor 8 Uhr sowieso zu früh zum Aufstehen ist. Auch die Kinder noch früher aus dem Bett zu bekommen, damit sie rechtzeitig zur Schule oder in den Kindergarten kommen, ist in den ersten Tagen nach der Umstellung nicht gerade einfach.

Doch es lohnt sich. Am Abend habe ich doch viel mehr vom Tag, wenn ich nicht in der Dunkelheit von der Arbeit nach Hause fahre. Und für einen Redakteur ist es im Winterhalbjahr an der Tagesordnung, dass es zum Feierabend bereits dunkel ist.

Noch ein kleiner Plausch mit den Nachbarn vor dem Haus – auf diese Idee würde bei Dunkelheit niemand kommen. Abendessen auf der Terrasse, zumindest wenn es die Temperaturen im Schwarzwald erlauben, oder die letzten Sonnenstrahlen im Strandkorb im Garten genießen – das ist doch herrliche Lebensqualität und purer Luxus.

Ohne die Umstellung wäre es im Sommer bereits um 4 Uhr hell. Doch davon profitieren die wenigsten, weil der Großteil der Bevölkerung um diese Zeit noch im Bett liegt. Abends kann man mit dem verlängerten Tag einfach mehr anfangen.

Beunruhigend finde ich als Sommerzeit-Fan, wenn Jahr für Jahr zur Umstellung die Diskussionen über deren Notwendigkeit aufkommen. Wenn man darauf verzichten will, an der Uhr zu drehen – warum nicht? Ich könnte mir auch vorstellen, das ganze Jahr über die Sommerzeit beizubehalten. Aber dauerhaft bei der sogenannten Normalzeit zu bleiben, fände ich keine gute Idee.

Zur Person: Marcel Dorer ist stellvertretender Kreisredaktionsleiter in der Redaktion Villingen.

Von Felicitas Schück

Jedes Jahr im Frühjahr wird Mensch und Tier systematisch und grundlos eine Stunde Schlaf geraubt. Tage und sogar Wochen dauert es, bis der Organismus die eine Stunde wieder reingeholt hat. Und das geht nicht nur mir so, sondern jeder Dritte in Baden-Württemberg und zwei Drittel der Deutschen haben Probleme mit der Zeitumstellung und brauchen ein paar Tage, um wieder ihren normalen Rhythmus zu finden. Ausgerechnet in der Zeit, zu der so viele Menschen ohnehin unter Frühjahrsmüdigkeit leiden! In der Landwirtschaft wird den Tieren durch die Vorverlegung der Fütterungszeiten ebenfalls Stress zugemutet. Und die armen Schüler, die plötzlich eine Stunde früher aufstehen müssen, obwohl doch bekannt ist, dass es ausgesprochene Morgenmuffel gibt! Inzwischen ist klar, dass das ursprüngliche Ziel, mit der Sommerzeit Energie einzusparen, auch nicht erreicht worden ist. Was bei der Beleuchtung gespart wird, wird nämlich beim Heizen mindestens mehr gebraucht. Und weil es länger hell ist, macht man mehr Autoausflüge. Ökologisch und ökonomisch ist die Sommerzeit sinnlos. Wie schön ist es dagegen im Oktober oder November, wenn man endlich wieder eine Stunde länger schlafen darf! Allerdings wäre es für mich in Ordnung, wenn es weder Winter- noch Sommerzeit gäbe. Zugegeben: Eine halbe Stunde mehr Sonnenlicht am Tag ist schön, und die Abendsonne genieße ich auch gerne auf dem Balkon. Es ist nicht die Sommerzeit, die mich jedes Jahr nervt, sondern die Zeitumstellung. Das ist ein politisches Diktat, eine Konvention, die einen Eingriff in die Lebensqualität darstellt und gegen den Biorhythmus verstößt. Fazit: Eine Zeit sollte gelten, und zwar das ganze Jahr. Weg mit der Sommerzeit, weg mit der Winterzeit. Ich wäre für eine Volksabstimmung.

Zur Person: Felicitas Schück ist Redakteurin in der Lokalredaktion Villingen.