Die idyllisch gelegene Gartenschule platzt schon seit vielen Jahren aus allen Nähten. Wenn der Gemeinderatsbeschluss umgesetzt wird, gibt es bald mehr Platz im umgebauten benachtbarten Feuerwehrgerätehaus. Foto: Schwarzwälder-Bote

Gartenschulerweiterung im Feuerwehrhaus: Drei Millionen realistisch

Von Sabine Streck

VS-Schwenningen. Architekt Jens Ehrath und Schulleiter Wolfgang Zöphel stecken mitten in den Planungen. Die Verwaltung prüft indes, ob neu über die Gartenschulerweiterung abgestimmt werden muss wegen des Widerrufsantrags der CDU-Fraktion (wir berichteten).

Zusammen mit dem Amt für Gebäudemanagement der Stadt gab es schon mehrere Termine, wie die Umgestaltung des im September frei werdenden Feuerwehrgerätehauses vonstatten gehen kann.

"Dass in das Feuerwehrgerätehaus, so wie es jetzt dasteht, nicht einfach eingezogen werden kann, ist klar", meinte Wolfgang Zöphel. Die Kosten von knapp drei Millionen Euro zeigten, dass was getan werden müsse. Das sei aber gut so, denn schließlich ist Zöphel des Wartens auf mehr Platz für Schüler und Lehrer überdrüssig.

Architekt Jens Ehrath hat eine detaillierte Planung erarbeitet, die im Technischen Ausschuss präsentiert wurde und die er umsetzten möchte. In Absprache mit der Schulleitung seien die Pläne nach dem Beschluss des Gemeinderates im Februar aktualisiert worden. Mehrere Begutachtungen vor Ort fanden statt. Große Veränderungen gebe es indes keine. Nur der Hallencharakter der jetzigen Fahrzeughalle soll noch stärker erhalten bleiben als ursprünglich geplant. Es werde jetzt keine abgetrennten kleineren Räume geben, sondern nur ein großer für Aula und Mensa, der jederzeit abtrennbar ist für kleinere Veranstaltungen.

Die Hallentore müssen aus Denkmalschutzgründen erhalten bleiben. Sie fungieren nach dem Umbau aber nur noch als große Klappläden vor energetisch nach heutigem Standard eingebauten Fenstern. Jens Ehrath sieht darin eine "charmante Lösung", wenn die Läden je nach Bedarf geöffnet oder geschlossen werden. Sie würden natürlich nicht im jetzigen Zustand bleiben, sondern restauriert.

Die Kosten von drei Millionen Euro sieht der Schwenninger Architekt nach dem heutigen Kenntnis- und Planungsstand als realistisch an. "Dass man viel reinstecken muss, ist allen klar." In der ersten Kostenschätzung waren 2,77 Millionen Euro kalkuliert. Darin waren aber die vom Gemeinderat eingeforderten Ausgaben für die eventuelle Erneuerung der Außenanlagen und das Mobiliar noch nicht enthalten.

Erneuert werde auf jeden Fall die Treppe im Schlauchturm, zudem soll ein Aufzug installiert werden. In den oberen Stockwerken sind Ruheräume, ein Medienraum, eine Werkstatt und Bastelräume sowie der Ganztagsschulbereich und die Schulsozialarbeit vorgesehen.

Wenn die Feuerwehr im September auszieht, könne das Gebäude auf Brandschutz, Statik, Haustechnik und Bausubstanz von den Fachingenieuren geprüft werden, die die Stadt noch zu beauftragen hat. Danach können weitere Kosten berechnet werden. Architekt Jens Ehrath geht davon aus, dass die Planungen das ganze Jahr über andauern.

Die Sanierung und Umgestaltung des Feuerwehrgerätehauses wird knapp drei Millionen Euro kosten. In der Vorlage der Verwaltung wird von einer Kostenschätzung in Höhe von 2,77 Millionen Euro ausgegangen. Für einen Neubau im Schulhof wurden 2,92 Millionen veranschlagt. Der Gemeinderat stimmte am 11. Februar mit 21 zu 16 Stimmen für die Umgestaltung des Feuerwehrhauses zugunsten der Schule. Seit 2007 wurde diskutiert, verschiedene Varianten wurden erwogen, für die denkmalgeschützte Schule mehr Platz zu schaffen. Die Gartenschule ist mit ihren mehr als 400 Schülern eine der größten Grundschulen im Kreis. Die CDU-Fraktion stellte jüngst (wir berichteten) einen Antrag auf Widerruf des Gemeinderatsbeschlusses, weil sie sich nicht ausreichend informiert sah. Es ging um die Veräußerungsbereitschaft von benachbarten Hauseigentümern in der Sturmbühlstraße. Käme die Stadt schnell an diese Grundstücke, könnte doch ein neuer Erweiterungsbau für die Schule verwirklicht und so das Feuerwehrhaus an einen Investor verkauft werden, der dort eine Markthalle einrichten will. Einzig, die Eigentümer wollen sich mit dem Verkauf Zeit lassen. Die Verwaltung prüft derzeit, ob neu abgestimmt werden muss.