Die Mauern und Zäune, die das ehemalige Kasernengelände der Franzosen umgeben, bleiben bis zum Abschluss der Bauarbeiten stehen: Viele Mauern seien inzwischen einsturzgefährdet, warnte Baubürgermeister Detlev Bührer. Foto: Eich

Ausschuss legt Sanierungsgebiet "Mangin" einstimmig fest. Mietwohnungen entstehen.

Villingen-Schwenningen - Auf breite Zustimmung sind die Pläne für das ehemalige Kasernenareal Mangin in Villingen am Dienstagabend in der Sitzung des Technischen Ausschusses gestoßen.

Nun lag die Ausarbeitung der Vorbereitenden Untersuchungen auf dem Tisch, in die auch die Ergebnisse der Machbarkeitsstudie und des Bebauungs planverfahrens eingeflossen sind. Das umfassende Werk hat das Amt für Stadtentwicklung in Zusammenarbeit mit der LBBW Immobilien Kommunalentwicklung GmbH erstellt. Zwar gehe es bei den Kaufverhandlungen mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) langsamer als vorgesehen vorwärts, da nach ersten Gutachten weitere Untersuchungen erforderlich seien, erklärte Baubürgermeister Detlev Bührer. Mit einem unterschriftsreifen Kaufvertrag sei Ende des ersten Quartals 2018 zu rechnen. Das führe jedoch nicht zu Verzögerungen bei den weiteren Planungen, versicherte er.

Diese nehme die Verwaltung parallel in Angriff, beispielsweise gebe es Gespräche zwischen dem Stadtplanungsamt und dem Bündnis "Bündnis für faires Wohnen", das auf dem Gelände bezahlbare Mietwohnungen schaffen will. Allerdings kritisierte Olaf Wuttge-Greimel als sachverständiger Bürger den hohen Schlüssel an sozialem Wohnungsbau. Sinnvoller sei es, dezentral zusätzliche billige Wohnungen vorzusehen und die Zahl im Manginquartier zurückzufahen. So viele Flächen für diesen Bedarf seien in der Doppelstadt nicht vorhanden, erklärte Bührer. Beim Neubauprojekt Eschelen-Park in Schwenningen und auf dem Lyautey-Gelände in Villingen seien Baufelder für diesen Zweck festgeschrieben, beim Friedrichspark die Planungen jedoch zu weit fortgeschritten gewesen, um noch eingreifen zu können. Zumal es schwierig sei, Privatunternehmen zu finden, die in den sozialen Wohnunsbau investieren.

Dass nur Mietwohnungen in dem neuen Gebiet entstehen, kritisierte Cornelia Kunkis-Becker von den Grünen. Dies trage nicht gerade zu einer sozialen Mischung bei. Dem trat Bührer entgegen: Im direkten Umfeld in der Waldstraße und später auch auf dem Lyautey-Gelände würden sich durchaus Eigentumswohnungen befinden, und das Manginareal sei ja eher klein und kein eigenes Stadtviertel.

Die Mauern und Zäune, die das Gebiet bisher umgeben, bleiben übrigens bis zum Abschluss der Bauarbeiten stehen: Sie seien ein wirksamer Schutz. Denn viele Mauern seien einsturzgefährdet, warnte Bührer davor, die leer stehenden Gebäude als Abenteuerspielplatz zu nutzen.

Einstimmig brachte der Ausschuss schließlich die weiteren Planungen auf den Weg und legte das Sanierungsgebiet "Mangin" als Satzung fest.