Bei der Feuerwehrverbandsversammlung wurden auch Mitglieder geehrt (von links): Kreisbrandmeister Florian Vetter, Peter Heinzmann, Viktor Müller, Heike Molnar, Bianca Fehrenbach, Reinhold Engesser und Marcus Ohnmacht. Foto: Sprich Foto: Schwarzwälder-Bote

Dienstversammlung: 2575 Männer und Frauen kreisweit dabei

Schwarzwald-Baar-Kreis. 1772 Mal rückten die Feuerwehren im vergangenen Jahr zu Einsätzen aus. Diese beachtliche Zahl nannte Kreisbrandmeister Florian Vetter bei der Dienst- und Verbandsversammlung der Kreis-Feuerwehren in St. Georgen. Dabei machte der Kreisbrandmeister auch auf Personalnöte aufmerksam.

Der Blick in die Einsatzstatistik zeigte, dass die schiere Brandbekämpfung nur noch ein Fünftel aller Einsätze ausmache. Technische Hilfe in vielerlei Formen bestimme den Feuerwehralltag heute. "Das Aufgabengebiet der Feuerwehren erweitert sich immer mehr", sagte Vetter. Wetterkapriolen, aber auch Ereignisse durch politisch motivierte Gruppen fordere die Feuerwehr immer neu. "Der Bürger ist gewohnt, von der Feuerwehr schnelle und qualifizierte Hilfe zu bekommen." Um hier auch für die neuen Aufgaben gerüstet zu sein, wurden entsprechende Richtlinien etwa für Massenanfall von Verletzten und bei Terror- und Amoklagen überarbeitet oder neu erlassen. Dabei stehe auch die organisationsübergreifende Zusammenarbeit im Mittelpunkt.

Vor diesen neuen Herausforderungen machte der Kreisbrandmeister auf die rückläufige Zahl der Feuerwehrangehörigen aufmerksam. Derzeit sind 2575 Feuerwehrfrauen und -männer in einer der 20 Feuerwehren im Landkreis aktive Einsatzkräfte, die durch ihr persönliches Engagement den Qualitätsstandard der Feuerwehren sichern, in dem sie sich in Lehrgängen weiterbilden. Vetter betonte in dem Zusammenhang die Bedeutung der 18 Jugendfeuerwehren. Über den Feuerwehrnachwuchs würden die meisten neuen Aktiven generiert. "Ohne Jugendfeuerwehren sähe die Entwicklung der Mitgliederzahlen noch düsterer aus."

Verbandsvorsitzender Reinhold Engesser sagte, dass im Bereich der Mitgliederwerbung von Verbandsseite massiv Öffentlichkeitsarbeit betrieben werde. Diese Aufgabe sei noch nicht von allzu großem Erfolg gekrönt. "Das Ansehen und die Achtung der Feuerwehr sind hoch. Aber die Arbeit sollen andere machen", zog er ein ernüchterndes Resümee.

Das hohe Ansehen der Feuerwehr bekräftigten in ihren Grußworten auch der CDU-Bundestagsabgeordnete Thorsten Frei, der Tuttlinger AfD-Landtagsabgeordnete Lars Patrick Berg und der St. Georgener Bürgermeister Michael Rieger. "Wir sind uns der Tatsache bewusst, dass wir dank Feuerwehr sicher und gut und mit hoher Lebensqualität leben können." Um ihre Aufgaben qualifiziert ausüben zu können, setzt die Politik Rahmenbedingungen. So wurde jetzt der Strafrahmen erhöht für Personen, die Angehörige der Feuerwehr oder anderen Hilfs- und Rettungsorganisationen bedrohen oder an der Ausübung ihrer Aufgabe hindern. Drunter fällt auch das Nichtbilden einer Rettungsgasse. Rieger betonte, dass der hohen Ausgaben der Stadt St. Georgen in den nächsten Jahren durch die bevorstehende Stadtkernsanierung die Feuerwehr bei den Haushaltsberatungen nicht auf der Streichliste steht.

Bei der Verbandsversammlung ging es auch um Personalien. Als Vertreter für die Gemeindefeuerwehren der Raumschaft Furtwangen, Gütenbach und Vöhrenbach wurde Ralf Heizmann gewählt. Für die Raumschaft Bräunlingen, Donaueschingen und Hüfingen ist Martin Frey und für die Raumschaft Villingen-Schwenningen Ben Bockemühl der Ansprechpartner. Die Ehrennadel des Kreisfeuerwehrverbandes ging an Viktor Müller von der Logistikgruppe Blumberg. Geehrt wurde auch Heike Molnar für langjährige treue Dienste. Die Ehrennadel in Silber der Jugendfeuerwehr Baden-Württemberg erhielten Bianca Fehrenbach (JFW Triberg/Nußbach), Peter Heinzmann (JFW Königsfeld-Neuhausen) und Michael Hammel Osterholzer (JFW Triberg).

Aus ihren Ämtern verabschiedet wurden Daniel Brandi (Abteilungskommandant Grüningen), Jürgen Laufer (Kommandant Dauchingen), Herbert Lienhard (Abteilungskommandant VS-Herzogenweiler), Norbert Rösch (Abteilungskommandant Blumberg-Kommingen), und Armin Werner (Abteilungskommandant VS-Pfaffenweiler). Ebenfalls verabschiedet wurde Franz Honold von der Feuerwehr Blumberg als Wettkampf-Schiedsrichter.