Die Szene vor dem Spielabbruch. Panthers-Spieler Dragan Damjanovic geht nach seinem fünften Foul auf den Schiedsrichter los. Seine Teamkollegen Semir Smajlovic (Mitte) und Sergej Tzvetkov wollen Schlimmeres verhindern. Foto: Kienzler

Basketball: Panthers-Chef Frank Singer kritisiert einige Spieler hart. "Das ist für uns eine Katastrophe." Mit Kommentar.

Der Tag nach dem Spielabbruch bei den Schwenninger Panthers. Frank Singer sieht die Vorkommnisse aus Sicht seines Vereins als "eine große Katastrophe" an. Bevor interne Strafen ausgesprochen werden, nahmen gestern Abend die Verantwortlichen das Video aus dem Spiel gegen Konstanz noch einmal genau unter die Lupe.

Erst das Video-Studium. Bevor interne Konsequenzen nach den Vorfällen gezogen werden, wollten Frank Singer und Alen Velcic gestern Abend die Videoaufzeichnung noch einmal genau studieren. Für Singer war aber vor der Analyse schon klar: "Was passiert ist, ist für uns nach dreijähriger Aufbauarbeit in Sachen Image eine Katastrophe. Ich kreide einigen Spielern von uns an, dass sie einiges mit diesen Aktionen kaputtgemacht haben. Die beiden Schiedsrichter haben schlecht gepfiffen, aber dies entschuldigt gar nichts. Auch haben natürlich Konstanzer Zuschauer nichts auf dem Feld verloren." Frank Singer rechnet von Verbandsseite aus mit Sperren für die Spieler Dragan Damjanovic und Milen Radmanovic, der einen Konstanzer Fan, nach einer Spuckattacke gegen ihn, geschlagen haben soll. "Die Spielwertung wird nach Konstanz gehen", glaubt Singer ebenfalls.

Alen Velcic differenziert. Der Panthers-Coach will ebenfalls nach keinen Entschuldigungen suchen. "Was passiert ist, hat im Sport nichts zu suchen. Wir lassen uns von einzelnen Spielern, die Amok laufen, nicht unsere mühevolle Aufbauarbeit kaputtmachen. Unserem Verein, unseren Fans und unseren Sponsoren sind wir es schuldig, dass wir daraus Konsequenzen ziehen." Velcic sieht aber auch eine Mitschuld bei den Konstanzer Fans, die das Feld stürmten, und bei den Schiedsrichtern Katharina Möhn (Leimen) und Serhat Gürlek (Stuttgart). "Sie waren diesem Derby mit all seinen Emotionen nicht gewachsen. Hier hätten erfahrene Schiedsrichter eingesetzt werden müssen. Ich habe ihnen als Hilfestellung schon in der 32. Minute geraten, dass sie unseren Spieler Dragan Damjanovic und auch den Konstanzer Eduard Foth, weil beide laufend im Clinch waren, vom Feld stellen müssen, weil sie sonst keine Ruhe reinbekommen." Was Velcic noch in den vergangenen zehn Tagen bei seinem Team aufgefallen ist: "Wir haben bislang als Aufsteiger eine hervorragende Saison gespielt. Einigen Spieler war dies aber zu wenig. Bei ihnen steckte der Frust tief. Sie wollten unbedingt Meister werden."

Der entscheidende Mann. Jürgen Unger ist nun der entscheidende Mann. Der Staffelleiter der Regionalliga Südwest hatte am gestrigen Montag aber erst einen groben Überblick, was am Sonntagabend in der Deutenberghalle passiert ist. "Deshalb kann ich mir auch noch kein Urteil erlauben. Ich warte nun auf das Video vom Spiel. Zudem müssen die Schiedsrichter bis zum Dienstag ihren Spielbericht abgeliefert haben. Wenn ich diesen gelesen habe, werde ich beide Vereine um Stellungnahmen bitten. Bis Freitag könnte dann ein Urteil fallen", so Unger im Gespräch mit unserer Zeitung.