An dieser Stelle, etwa in der Mitte des Weges zwischen zwei großen Fichten, wurden die Pflanzen vor einigen Jahren schon einmal zurückgeschnitten. Foto: Schwarzwälder-Bote

SPD-initiierter Rundgang bringt erste Ansätze / Vor allem maroder Treppenaufgang soll saniert werden

Von Alicja Bienger

VS-Schwenningen. Der Panoramaweg im Neckarstadtteil macht seinem Namen schon lange keine Ehre mehr. Das soll sich bald ändern. Ein Rundgang gestern Vormittag soll dafür die Weichen stellen.

Die Sonne scheint, es ist ein herrlicher Tag. Genau richtig für einen Spaziergang. Wie schön wäre die Aussicht vom Panoramaweg aufs Städtle hinab, wenn... ja, wenn es eine Aussicht gäbe. Denn die ist nämlich versperrt, genauer gesagt: zugewuchert.

Der Panoramaweg im Neckarstadtteil, der zwischen Waldfriedhof und Brenzstraße verläuft, bietet schon lange keinen Panoramablick mehr. Da muss man schon ziemlich groß gewachsen sein, um übers Gestrüpp hinweg ins Tal herabsehen zu können. Auch der Aufgang, die Treppe unweit der Pauluskirche, hat schon bessere Zeiten erlebt. "Vorsicht, die ist lebensgefährlich!", warnt SPD-Stadtrat Siegfried Heinzmann, als er die kleine Gruppe hinaufführt, die sich gestern zum Rundgang in der "Problemzone Panoramaweg" eingefunden hat.

Einen traurigen Anblick bieten auch die Holzbänke entlang des Weges. Einst zum Zeitpunkt der Landesgartenschau aufgestellt, ist das Holz mittlerweile marode und brüchig geworden. Um den Zeitraum der Landesgartenschau muss es auch gewesen sein, als ein Teil des Gestrüpps, ein Abschnitt von höchstens zehn Metern Breite etwa in der Mitte des Weges, zurückgeschnitten worden war. Seitdem ist eine Menge Zeit vergangen – zu viel, wie Heinzmann und seine Mitstreiter finden.

Denn auch Fraktionsvorsitzender Edgar Schurr, Heimatverein-Vorsitzende Annemarie Conradt-Mach, Fritz Schepper vom Necklemer-Bürgerverein sowie Vertreter des Alb- und Schwarzwaldvereins wollten sich gestern ein Bild von der Lage machen. Erich Hargina von der Stadtverwaltung, Abteilung Tiefbau und Stadtgrün, konnte krankheitsbedingt nicht kommen. Mit ihm will Heinzmann einen separaten Rundgang zu einem späteren Zeitpunkt vereinbaren.

Bereits im vergangenen Jahr hatte die SPD im Gemeinderat auf die desolate Lage der Aufgangstreppe hingewiesen, woraufhin die TDVS zugesichert hatten, sich des Themas im Frühjahr anzunehmen. "Doch wir sind der Meinung, dass das nur dann einen Sinn hat, wenn einmal alles richtig freigeschnitten wird", so Heinzmann.

Einmal alles richtig machen also. Konkret heißt das: Vor allem das Gestrüpp auf der Hangseite muss weg, damit der Ausblick wieder frei wird, zumindest stellenweise. Doch auch die dem Wald zugewandte Seite hat dringend einen Radikalschnitt nötig: "Mindestens zwei Meter tief muss man die Äste entlang des Weges zurückschneiden, da sie sonst hineinragen." Dadurch soll auch das "Tunnelgefühl" verschwinden.

Das sind nur zwei der Maßnahmen, die Heinzmann demnächst der Stadtverwaltung vorlegen will. Der Plan sieht weitere Punkte vor, um den Panoramaweg wieder auf Vordermann zu bringen. Ganz oben auf der Liste: Die marode Treppe muss wieder sicher gemacht werden, indem die alten Stufen durch neue ersetzt und gut befestigt werden. Ein Handlauf soll für zusätzliche Sicherheit sorgen. Das Gestrüpp entlang der anderen, langen Aufgangstreppe, dem so genannten "Knieschnapper", soll ebenfalls weichen, denn dort sieht man vor lauter Ästen fast nichts mehr.

Um Kosten zu sparen, haben die Vorsitzenden sowohl des Alb- als auch des Schwarzwaldvereins, deren Wege auf oder unweit des Panoramawegs verlaufen, ihre Hilfe bei den Schnittarbeiten angeboten. Der Heimat- und der Necklemer-Bürgerverein wiederum wollen jeweils zwei Holzbänke spenden, um die maroden Sitzgelegenheiten zu ersetzen.

Wie es weitergeht, wird sich wohl bald entscheiden. Sobald die Stadtverwaltung sich selbst ein Bild vom Panoramaweg gemacht hat, sollen die Kosten für die Maßnahmen ermittelt und dem Gemeinderat vorgelegt werden. Hier werden aber vorher noch die Zuständigkeiten zu prüfen sein.