Ein Eigentümerwechsel deutet sich an der Biwakschachtel auf der Möglingshöhe an. Foto: Bloss

DAV will Biwakschachtel auf Möglingshöhe künftig selber übernehmen. Seit zwei Jahren viele Kunden angezogen.

VS-Schwenningen - Noch im vergangenen Sommer hatte sich Gastronomin Radmila Schmidt im Gespräch mit unserer Zeitung zuversichtlich gezeigt, sich mit der Pacht der Biwakschachtel auf der Möglingshöhe eine neue Existenz aufbauen zu können.

Und auch, wenn das Café seit ihrer Übernahme im April 2014 viele Kunden anzieht, wird daraus nichts: Die Sektion Baar des Deutschen Alpenvereins (DAV), die Eigentümerin des Gebäudes ist, will den Betrieb künftig selber weiterführen. Das bestätigte deren Vorsitzender Helmut Seiler: "Es war ein Mehrheitsbeschluss des Vorstandes." Die endgültige Entscheidung werde aber erst in der Mitgliederversammlung im Januar getroffen. Die fristgerechte Kündigung sei bereits erfolgt. Ein Vereinsmitglied werde die Bewirtung übernehmen.

Doch gibt es nähere Gründe, warum Schmidt die Biwakschachtel nicht weiterführen soll? Der Vorsitzende zumindest hält sich bedeckt, betont auch er, dass Schmidt "die Sache gut gemacht habe." Unstimmigkeiten habe es trotzdem gegeben, gibt er zu.

Drastischer klingt es vonseiten des Sektions-Ehrenmitglieds Otto Kress: Solange die Bewirtung nicht in die vereinseigenen Hände falle, werde er das Café nicht mehr betreten, sagt er erbost. "Was wissen schon Tagesgäste, wie Frau Schmidt mit den Mitgliedern der Sektion umgeht, wie sie sich gegen den Eigner der Biwakschachtel verhält?", und: "Wie sie die Kinder anschreit, wenn diese zum Bouldern kommen?"

Zudem verweist Kress auf Schmidts vorangegangene Pacht des Eisbären, der Stadiongaststätte an der Helios-Arena. Den Vertrag hatte sie zum Juli vergangenen Jahres von sich aus gekündigt. Auch hier habe Schmidt dafür gesorgt, dass das Wild Wings-Fanprojekt "den Eisbär verlassen hat".

Kress zeigt sich davon überzeugt, dass die Biwakschachtel künftig vom Verein gestemmt werden könne – selbst wenn in den Sommermonaten Hochbetrieb herrscht.

Und was sagt Schmidt selber zur Kündigung? Sie zieht es vor, sich überhaupt nicht zu äußern. Auf Anfrage unserer Zeitung gibt sie sich auffallend eisig, meint "dazu werde ich nichts sagen" und legt ohne Grußwort auf.