Die Polizei setzt an der Fastnacht in der Färberstraße Videokameras ein. Foto: Endig Foto: Schwarzwälder-Bote

Gastronomie: Außenstand eine einmalige Sache

Villingen-Schwenningen. Für Domenico Wittkopf war es einmalig, für die Stadt sprichwörtlich auch. Domenico Wittkopf hätte gerne nocheinmal vor dem "Ott" einen Ausschank betrieben, doch die Stadt bleibt bei ihrem Nein.

Für Ott-Chef Domenico Wittkopf war die Absage der Stadtverwaltung nicht nachvollziehbar. Zur Erinnerung: Wittkopf durfte mit Erlaubnis der Stadt in der Färberstraße während des Zähringer Narrentreffens einen großen Glühweinstand aufbauen. Nach der guten Resonanz plante er auch über die närrischen Tage einen Stand, jedoch ein paar Nummern kleiner, wie er im Gespräch mit dem Schwarzwälder Boten beteuerte. Gerade mal zweinhalb Meter auf knapp zwei Meter und zudem an der Hauswand "angebaut", hätte der Mini-Stand nur wenig Fläche beansprucht, skizziert er. Die Gäste hätten auch keine Gläser oder Flaschen in die Hand bekommen, sondern nur Plastikgeschirr- und Becher.

Für Wittkopf sind die Gegegargumente in seiner Sache mehr als dürftig: "Die kann kein normaler Unternehmer nachvollziehen." So heißt es in dem Ablehnungsschreiben der Stadt: "Eine Gestattung benötigt einen besonderen Anlass. Die Fastnacht dient nur den Fastnachtsvereinen als Anlass für eine Gestattung, die sich aktiv an der Brauchtumspflege beteiligen." Mal abgesehen von der eher "unverständlichen Formulierung", kann er den Inhalt nicht nachvollziehen. Oxana Brunner, Pressesprecher der Stadt, klärt auf: An Fastnacht könne nicht jeder bewirten: "Die Fastnacht gehört den Vereinen." Und diese stimmen gemeinsam mit der Stadt ab, wo zwischen Donnerstag und Fastnachtsdienstag bewirtet werde. Ein weiterer Verbotspunkt aus der Verwaltung, den Wittkopf nicht nachvollziehen kann. Die Färberstraße "ist zeitweise Umzugsstrecke", was Brunner nochmals hervorhob. Das dritte k.o.-Kriterium: An seinem Gaststättengebäude wird eine der beiden Videokameras installiert. Und diese "darf nicht durch Schirme oder ähnliches, geschweige denn durch einen Verkaufsstand behindert werden."

Wittkopf sieht aufgrund des eher kleinen Standes zwar keine Probleme. Doch Thomas Barth, Leiter des Villinger Polizeireviers, sieht grundsätzlich Probleme, wenn Stände überdacht sind. "Dann ist recht schnell die Sicht auf Teile der Straße beeinträchtigt." Wittkopf dagegen sieht die Sache anders. Durch einen Außen-Ausschank würde es vor dem Eingang kein solch großes Gedränge geben. Jetzt müsse er sich eben etwas einfallen lassen, meint er lakonisch.

Grundsätzlich haben sich die beiden in der Färberstraße installierten Videokameras bewährt, so die Bilanz der Polizei. Die Kameras kommen an der Fastnacht 2017 zum zehnten Mal zum Einsatz und erfreuen sich "einer hohen Akzeptanz", so Barth, "bei Wirten wie bei Gästen". An der Videoüberwachung, werde auch künftig fest gehalten.