Das Tannheimer fasnetsheilige Osemali freute sich über seine zahlreichen neuen Jünger: Mareike Lorenz, Dennis Hug, Fabian Hildebrand Tim Schlenker, Felix Weißer (hintere Reihe) sowie Lisa Riedmüller, Luzian Heberle und Lars Hug (vordere Reihe), hier mit Zeremonienmeisterin Kerstin Neugart (rechts). Foto: Zimmermann Foto: Schwarzwälder-Bote

Fasnet: Vorplatz wird kurzerhand zum Taufbecken erklärt / Nachbarzünfte nehmen am Tannheimer Umzug teil

Die Fasnet kann kommen. Die Tannheimer Narren und zuhauf närrische Zivilisten am Straßenrand haben das fasnetsheilige Osemali zu seiner närrischen Ehrenloge auf dem Dorfbrunnen gegenüber der Festhalle begleitet.

VS-Tannheim. Im Jubiläumsjahr 2017 luden die Tannheimer die Zünfte aus der Nachbarschaft, und die kamen gerne zu diesem kleinen aber heimeligen Nachtumzug. Angeführt wurde der fröhliche Lindwurm wie immer von der Musikkapelle Tannheim, gefolgt von den närrischen Abteilungen der Osemali-Zunft. In ihrer Mitte die neuen Jünger, die den närrischen Geist in der Sänfte durch den Ort zum Narrenbrunnen trugen. Dahinter zahlreich die geballte Gästeschar mit den Glasern aus Herzogenweiler, den Wolfbach-Rolli aus Pfaffenweiler, den Burgnarren vom Hammer, die Gayer aus Obereschach, die Klosternarren aus Neudingen, der Wetti-Zunft aus Behla, den Bad Milli-Hexer aus Hubertshofen, und aus Wolterdingen nicht nur die Bregtalglonki, sondern auch die Stoaklopfer mit ihrem "Steinbruch"-Wagen.

Christian King begrüßt

Das Wetter war den Narren trotz eher tiefen Temperaturen und leichtem Schnee hold, dem fröhlichen Fasnetsauftakt am Dorfbrunnen stand nichts im Wege. Als Narrenvatter begrüßte Vize-Zunftmeister Christian King die zahlreichen anwesenden Narren und Zuschauer, wobei ein Raunen durch die Reihen ging. Dass er es ist, "es isch halt eso", verkündigte er tiefsinnig.

Da die Zuleitungen zum Narrenbrunnen komplett "zugefroren" waren, wurde kurzerhand der Vorplatz zum Taufbecken erklärt, wodurch die Zaungäste auch viel näher am Geschehen sein konnten. Zeremonien-Meisterin Kerstin Neugart brauchte keine Überzeugungsarbeit zu leisten, denn die "Neuen" mit Mareike Lorenz, Dennis Hug, Fabian Hildebrand, Tim Schlenker und Felix Weißer stimmten den Osemali-Geboten zu, wie zum Beispiel wenn ein Osemali anfängt zu singen, sich dazu gesellen und mindestens in doppelter Lautstärke mitsingen.

Das Taufwasser im grünen Gießkännchen hatte Kerstin Neugart von zu Hause mitgebracht. Bei einer unvorhergesehenen Ganzkörpertaufe hatte sie ihre liebe Mühe gehabt und die Eisdecke des Wolfsbaches aufsägen müssen.

Auch die Kinder-Osemali bekamen am Narrenbrunnen ihr Narrengesicht überreicht. Ab dem zehnten Lebensjahr dürfen die jungen mit Scheme an der Fasnet auf d’ Gass.

Somit wurden auch Lisa Riedmüller, Luzian Heberle und Lars Hug am Narrenbrunnen sozusagen von allen Gedanken, die nichts mit Fastnacht zu tun haben, reingewaschen.