"Die sind gricht", freute sich das Osemali beim Anblick seiner neuen Jünger bei der Fasnetseröffnung am Brunnen. Foto: Zimmermann Foto: Schwarzwälder-Bote

Tannheimer Zunft tauft Hästräger mit feucht-fröhlicher Prozedur

Von Willi Zimmermann VS-Tannheim. Die Fasnet kann kommen: Das Osemali hat in seiner närrischen Ehrenloge auf dem Tannheimer Dorfbrunnen gegenüber der Festhalle wieder Platz genommen. Angeführt wurde der fröhliche Umzug von der Musikkapelle, gefolgt von den närrischen Abteilungen der Osemali-Zunft. In ihrer Mitte die zwei neuen Jünger, die den närrischen Geist in der Sänfte mitführten.

Soweit eigentlich alles beim Alten, und doch war vieles auch ganz neu, so ein neuer Narrenbrunnen in der fertig gestellten neuen Dorfmitte. Der neue Brunnentrog fiel etwas zu zierlich aus, um Ganzkörpertaufen vorzunehmen, was wohl heißen soll, dass man davon ausgeht, diese Prozedur auch künftig nicht anwenden zu müssen.

Der neue Narrenvatter Mirko Steiner moderierte das Geschehen, der neue Zunftmeister Tobias Baumgärtner begrüßte das zahlreiche Publikum. Auffallend war, dass die am närrischen Kostüm erkennbaren Tannheimer ganz deutlich in der Mehrheit waren, gegenüber den Zivilisten, die sich durch einige Ehrennarren verstärken musste.

Zeremonienmeisterin Kerstin Neugart vollzog danach die feucht-fröhliche Prozedur mit dem schon traditionellen grünen Tauf-Gießkännchen. Das Taufwasser musste jedoch mitgebracht werden, kein einziger Tropfen tröpfelte aus dem neuen Brunnen. "Helga (Eilts) hat das Wasser abgestellt", hieß es, Wasser sparen sei die Devise.

Bei der Taufzeremonie wurden Andreas King und Nikolas Weisser als aktive Hästräger in die Zunft aufgenommen. Am (Narren)-Brunnen wurden sie sozusagen reingewaschen von allen Gedanken, die nichts mit Fasnacht zu tun haben. Sie schworen, den Osemali die Treue zu halten, bis sie sich nur noch am Stock fortbewegen können und ihr Gesicht mehr Falten hat wie ihre Maske.