Einen seiner Schwerpunkte setzt Marius Mack auf das Orgelspiel. Der neue Bezirkskantor der evangelischen Kirche hat bereits drei Konzerte angesetzt und stimmt sich jeden Morgen auf dem Instrument in der Johanneskirche auf den Arbeitsalltag ein. Foto: Singer Foto: Schwarzwälder-Bote

Amtseinführung: Auf Marius Mack wartet umfangreiches Pensum / Programmbroschüre zusammengestellt

Die Orgel in der Johanneskirche hat es dem neuen Bezirkskantor der evangelischen Kirche in Villingen besonders angetan. Jeden Morgen sitzt Marius Mack zum Start in den Arbeitsalltag an dem historischen Instrument und will es verstärkt bei Konzerten in Szene setzen.

VS-Villingen. Drei Auftritte für 2017 hat der Schul- und Kirchenmusiker bereits eingeplant, dessen offizielle Amtseinführung am ersten Advent, Sonntag, 27. November, ab 16 Uhr in der Johanneskirche ansteht. Angetreten hat er seine Stelle im September und die Zeit genutzt, sich einen ersten Eindruck von den vielfältigen Strukturen der Kirchenmusik im Bezirk und dem kulturellen Leben zu machen.

Dass es in Villingen möglich ist, in Zusammenarbeit mit vielen Partnern ein solches Mammutprojekt wie die Aufführung von Benjamin Brittens "War Requiem" zu realisieren, für die er in der Endphase in die Probenarbeit eingestiegen ist, sei eine einmalige Chance. Ebenso begeistert ihn seine Stelle, die eine Vielzahl an Aufgaben von der Betreuung aller Kirchenmusiker im Bezirk und Besprechungen über die Probenarbeit mit Kindern und Erwachsenen bis hin zu Konzerten beinhalte.

Es sei nicht selbstverständlich, dass er so kurz nach dem Studium mit 27 Jahren schon diese Verantwortung als Nachfolger von Heike Hastedt bekam, stellt Mack fest. Und so habe er sich zum Ziel gesetzt, das Vertrauen zurückzugeben und durch gute Arbeit zu zeigen, dass es die richtige Entscheidung war.

Gelegenheit gibt es da reichlich in den nächsten Monaten, auf den Kantor wartet ein umfangreiches Pensum. Hat er zunächst das Programm für die Adventsmusik zu seiner Einsetzung einstudiert, so heißt es nun, den Kantatengottesdienst mit dem Weihnachtsoratorium am 26. Dezember und die Mitsingkantate am 12. Februar vorzubereiten, bei der Gastsänger willkommen sind. Das Ensemble Vokale bringt am Palmsonntag die Johannespassion von Bach zur Aufführung. Im März beginnen die Proben für den nächsten große Auftritt des Projektchors: die Operngala zum Jubiläumsjahr 2017 am 8. Juli.

Eine weitere Herausforderung ist die Mitwirkung beim Festkonzert des Sinfonieorchesters VS zum Tag der Deutschen Einheit und 500 Jahre Reformation mit dem Oratorium "Wittenberg 1517 – Und hätte der Liebe nicht, so wäre ich nichts" von Jörg Iwer. Zu diesem Jubiläum bringt er mit den Kinderchören ein Singspiel über Martin Luther auf die Bühne. Und die kleinen Sänger der evangelischen Kirchengemeinden sind am Projekt "Sing Romantik" in Kooperation mit der Stadt und den Grundschulen beteiligt. Nicht zuletzt steht ein weiteres Jubiläum ins Haus: Die Kantorei besteht seit 40 Jahren und feiert das natürlich auch musikalisch.

Auf diese Vielfalt der Kirchenmusik aufmerksam zu machen, hat sich der Bezirkskantor zum Ziel gesetzt und in den vergangenen Wochen viel Arbeit investiert, nach langer Zeit in Villingen wieder eine Broschüre mit dem Jahresprogramm der evangelischen Kirchengemeinden herauszubringen. Es liegt pünktlich zu seiner Amtseinführung vor und ist an vielen Stellen erhältlich. Da hieß es auch, sich mit allen Kollegen in der Stadt abzusprechen, die er im Arbeitskreis der Kirchenmusiker bereits kennengelernt hat. "Ich bin überall mit offenen Armen empfangen worden", schildert Mack seine ersten Wochen.

Überhaupt fühle er sich mit seiner Frau, die eine Stelle als Sozialarbeiterin gefunden hat, in Villingen wohl. "Es ist eine lebendige Innenstadt mit kurzen Wegen." Fasziniert ist er gerade auch vom Franziskaner Konzerthaus. "Alte Gemäuer haben ihren eigenen Charakter und eine besondere Atmosphäre", unterstreicht der Musiker, der europaweit Konzerte an historischen Instrumenten gegeben und viele Preise gewonnen hat.

Um so mehr freut er sich, in der Johanneskirche an der denkmalgeschützten Schildknecht- und Bergmann-Orgel zu spielen. Das Instrument aus der Donaueschinger Orgelwerkstatt stand zunächst in der evangelischen Stadtkirche St. Cyriak in Sulzburg, so ist es für ihn ein lustiger Zufall, "der Orgel hinterher zu rei sen", denn er war bis zum Som mer als Kantor und Organist in dieser Kirchengemeinde tätig.

Zur Amtseinführung des Kantors Marius Mack gibt es eine Adventsmusik unter dem Motto "Machet die Tore weit" am Sonntag, 27. November, ab 16 Uhr in der Johanneskirche. Die Kantorei, das Chorensemble Vokale und das Kantatenorchester wirken mit. Das Bezirksbläserensemble tritt unter der Leitung von Annette Fritz auf. Die Liturgie übernimmt Dekan Wolfgang Rüter-Ebel. Und an der Orgel sitzt Marius Mack, der auch die Chöre leitet.