Kein Zugang für Passanten: Das neue Heim in der Schubertstraße ist auf Seite der Gewerbestraße abgesperrt. Fotos: Kratt Foto: Schwarzwälder-Bote

Kommunales: Umzug am vergangenen Montag in den Dickenhardt / Zukunft über altes Gebäude in der Turnerstraße noch unklar

VS-Schwenningen. Ab sofort steht den Obdachlosen eine neue Unterkunft in VS zur Verfügung: Unter Ausschluss der Öffentlichkeit fand am Montag der Umzug in die Schubertstraße 29 statt. Das Gebäude in der Turnerstraße ist somit Geschichte. Was am Montagmorgen noch vor dem maroden Gebäude in der Turnerstraße lag, fand sich bereits am Mittag im Hof des neuen Obdachlosenheims in der Schubertstraße wieder und wurde von mehreren Einsatzkräften verräumt. Auch die Bewohner – am alten Standort waren es zuletzt rund 50 – waren im Laufe des Tages im Dickenhardt eingetroffen. Seither ragt ein großer Zaun mit Zutrittsverbot-Schild um die Hinterseite des Gebäudes Richtung Gewerbestraße.

Der Umzug habe problemlos durchgeführt werden können, berichtet Stadtpressesprecherin Oxana Brunner. Die Bewohner der Turnerstraße hätten eigenständig die neuen Räumlichkeiten in der Schubertstraße "angelaufen" und bezogen. Am Umzug beteiligt waren das Amt für Gebäudewirtschaft und Hochbau, das Bürgeramt sowie das Liegenschaftsamt. Und in Zukunft? Analog zur Turnerstraße, so Brunner weiter, sei im neuen Gebäude ein Verwaltungsmitarbeiter tätig. Die AWO biete zudem einmal pro Woche eine sozialpädagogische Betreuung an.

Wie berichtet, werden den Obdachlosen in der Schubertstraße weitaus mehr Plätze zur Verfügung stehen als gehabt. Die Stadt hatte bereits in der Vergangenheit argumentiert, dass der Bedarf in VS vorhanden sei. Doch wie wird den potenziellen Bewohnern die neue Anlaufstelle kommunziert? Zum einen, teilt die Pressesprecherin mit, kennen die sozialpädagogischen Stellen, unter anderem die AWO, die neue Adresse und könnten vermitteln, zum anderen kennen sich die Obdachlosen und kommunizieren die Adresse untereinander.

Zunächst eine Asylbewerber- künftig möglicherweise eine Obdachlosenunterkunft: Die Bewohner rund um Schubert- und Gewerbestraße hatten bereits im vergangenen Sommer, als die Entscheidung über die Zukunft des ehemaligen Fabrikgebäudes noch gar nicht gefallen war, teilweise mit großem Unmut reagiert. Nach dem Beschluss über den Erwerb durch die Stadt und die Umwandlung in ein Obdachlosenheim seien die umliegenden Anwohner und Eigentümer angeschrieben sowie zu einem Informationstermin eingeladen worden, heißt es von der Verwaltung.

Rund zwei Millionen Euro wird die Stadt für den Kauf investieren. Das geschieht, wie bekannt, jedoch erst in einigen Jahren, zunächst wird die Unterkunft nur gemietet. Wird das Gebäude in der Turnerstraße jetzt abgerissen? Es werde nun begangen und überprüft, berichtet Brunner. In diesem Zusammenhang soll eine Werteermittlung erfolgen. Anschließend werde beraten, wie es mit dem Gebäude weitergeht.