Vom bisherigen Eingangsbereich des Villinger Kneippbads ist nicht mehr viel übrig. Foto: Eich Foto: Schwarzwälder-Bote

Kneippbad: Eingangs- und Sozialtrakt sowie Wassertechnik werden für vier Millionen Euro komplett erneuert

Rund vier Millionen Euro investieren die Bäder Villingen-Schwenningen in den zweiten Bauabschnitt im Kneippbad. Erneuert wird der gesamte Eingangsbereich sowie die Wassertechnik.

VS-Villingen. Erst vor drei Tagen konnten die Arbeiten nach der diesjährigen Freibadsaison im Kneippbad beginnen – doch die haben gereicht, um dort schon erste Tatsachen zu schaffen. Denn vom bisherigen Eingangsbereich ist schon fast nichts mehr zu sehen. "Wir werden den gesamten Eingangs- und Sozialtrakt abreißen und komplett neu aufbauen", berichtet Ulrich Köngeter, Geschäftsführer der Stadtwerke VS. Der Grund hierfür seien zum Teil Arbeitsschutzrichtlinien aber zugleich erhöhte Anforderungen im Gastro-Bereich.

Im gleichen Zug werde zudem die Einfahrt in das Bad geändert. Bislang war es nicht möglich gewesen, dass ein Rettungswagen im Notfall bis an das Becken vorfahren kann, weil die Durchfahrtshöhe nicht ausgereicht hatte. Die Umbaumaßnahmen wollte man daher dafür nutzen, auch die Situation hinsichtlich der Sicherheit der Besucher zu verbessern.

Die deutlich größere Maßnahme finde jedoch im Technikbereich des Kneippbades statt. Denn: Während im ersten Bauabschnitt vergangenes Jahr vor allem die Becken im Fokus der Arbeiten standen, wurde die umfangreiche Technik für die Wasseraufbereitung noch nicht erneuert. Das wird nun nachgeholt. Köngeter: "Die gesamte Filtration, die Pumpen, Rohrsysteme und Schwallwasserbehälter sind in die Jahre gekommen und werden ersetzt." Dies sei auch aufgrund der gestiegenen Richtlinien hinsichtlich der Wasserqualität notwendig. Die größeren Filteranlagen sorgen zudem dafür, dass das neue Technikgebäude größer wird. "Wir wollten hier einfach Ruhe haben, weil vieles nicht mehr zuverlässig gelaufen ist", berichtet der SVS-Geschäftsführer. Gleichzeitig werden auf den beiden Dächern die Solarabsorberanlagen ertüchtigen, mit deren Hilfe das Beckenwasser erwärmt wird.

Er sei dem Aufsichtsrat daher dankbar, dass dieser Weitsicht bewiesen habe – schließlich werden in den zweiten Bauabschnitt rund vier Millionen Euro investiert. "Damit sind wir dann auf der Höhe der Zeit und sicherlich bis in das Jahr 2020 gerüstet." Schließlich habe man dann mithilfe der beiden Bauabschnitte das Kneippbad "ein Mal komplett neu hingestellt." Köngeter sieht dies jedoch als notwendig an. Als Oberzentrum brauche man solch ein Freibad mit wettkampftauglichen Becken.

Er empfindet die derzeitigen Maßnahmen dabei als "große Herausforderung". Das liege auch am straffen Zeitplan. Schließlich sollen bis zum Mai 2018 alle Arbeiten beendet sein, um wieder pünktlich in die neue Freibadsaison zu starten. Sollte alles nach Plan verlaufen, wird bis zum Wintereinbruch der Rohbau und bis Weihnachten die Dachkonstruktion stehen. "Dann können wir über den Winter den gesamten Innenausbau vorantreiben."

Die Aufgabe sei auch deshalb nicht so leicht, weil die Arbeiten parallel stattfinden. Die Baufirmen für den Eingangsbereich werden daher über die übliche Zufahrt die Arbeiten durchführen, sämtliche Maßnahmen für das Technikgebäude erfolgen über die Liegewiese. Hier habe man eine Befehlszufahrt gebaut, um mithilfe einer Brücke über den Mühlenkanal eine Anfahrt zu gewährleisten.

Aufgrund der Nähe zum Mühlenkanal mussten im Vorfeld der Arbeiten zudem Maßnahmen und Vorbereitungen getroffen werden, falls die Baugrube für den Neubau mit Wasser vollläuft. Auch aus diesem Grund werde das neue Gebäude ein Stück weiter weg vom Kanal geplant. "Das ist alles eine anspruchsvolle Aufgabe, aber dies ist es uns wert, um für die Zukunft gewappnet zu sein", so Ulrich Köngeter.