Die Mitglieder der Anglergesellschaft Villingen haben bereits zahlreiche tote Fische aus der Brigach geholt. Foto: Eich

Untersuchungsergebnisse für die Fischkadaver liegen abschließend vor. Noch keine konkreten Anhaltspunkte.

Villingen-Schwenningen - Über acht Wochen sind seit dem Entdeckung des Fischsterbens in der Brigach vergangen. Die Ursache ist aber weiterhin ein Rätsel, das Sterben hält an.

Warum müssen die Fische weiterhin sterben und was kann dagegen unternommen werden? Diese Fragen beschäftigt noch immer die Mitglieder der Anglergesellschaft Villingen. Rückblick: An Ostern – kurz bevor ein Teilbereich des gepachteten Brigachabschnitts nach dem letzten Fischsterben 2013 wieder befischt werden sollte – wurden sie von den St. Georgener Kollegen über das Fischsterben informiert. Bei den ersten Kontrollgängen entdeckte man zunächst nur vereinzelt tote Fische – mittlerweile ist klar, dass die Angler in Villingen ebenso von einem schleichenden Fischsterben betroffen sind. Ein Unfall konnte ausgeschlossen werden.

In Zusammenarbeit mit der Stadt und dem Landratsamt begab man sich auf Spurensuche. Nicht nur Wasserproben wurden entnommen, auch tote und kranke Fische brachte man zur Untersuchung zum Tierhygienische Institut nach Freiburg. Die Kläranlage St. Georgen–Peterzell mit deren Ableitung in die Brigach schied als Verursacher aus, von Anfang an konnte man zudem eine Fischkrankheit ausschließen. Der Grund: Nicht eine sondern verschiedene Fischarten sind betroffen.

Die Hoffnung ruhten zunächst darauf, dass die Untersuchungsergebnisse der Fischkadaver auf mögliche Todesursachen beim Chemischen Veterinär- und Untersuchungsamt weiterhelfen. Doch Heike Frank, Pressesprecherin beim Landratsamt, muss diese Hoffnungen jetzt zerschlagen: "Die Ergebnisse liegen nun abschließend vor, leider ergeben sich aus dem Gutachten keine konkreten Anhaltspunkte, wer oder was das Fischsterben ausgelöst haben könnte."

Bereits vor einigen Wochen haben das Landratsamt, die Vertreter der beiden Angelvereine in St. Georgen sowie Villingen, der Landesfischereiverband und die Stadt St. Georgen weitere Maßnahmen abgestimmt. Wie bereits berichtet, soll deshalb als nächstes ein über einen längeren Zeitraum dauerndes Fisch-Monitoring Anhaltspunkte liefern. Hierzu werden Durchflussbehälter unter anderem in der Brigach in St. Georgen eingesetzt. "Die Planungen zur Beschaffung der Behälter sind bereits angelaufen, wann genau die ersten Behälter eingesetzt werden, lässt sich noch nicht genau sagen", so Frank.

Bei den Behältern handelt es sich um eine Art "Fisch-Beobachtungskasten" mit automatischem Futterbehälter. Diese sollen schließlich täglich kontrolliert werden, um umgehend Störungen der Wasserqualität zu erkennen. Allerdings werden die Angler noch einige Zeit in der Ungewissheit leben, warum ihre Bemühungen zum jahrelangen Wiederaufbau des Fischbestands einen herben Rückschlag erleiden mussten.