Seit 60 Jahren Mitglied der Jägervereinigung Schwarzwald-Baar sind (von links) Albert Hör (Villingen), Josef Riva (Blumberg) und Werner Weyler (Unterbaldingen). Werner Hagenmauer aus Schwenningen gehört seit 60 Jahren den Jagdhornbläsern an. Foto: Heinig Foto: Schwarzwälder-Bote

Jäger: Schwarzwild nimmt rasant zu / Bisher vernünftige Lösung mit Landwirten

Kreisjägermeister Knut Wälde aus Villingen schätzt die gute Zusammenarbeit von Jägern und Landwirten. Bei der Jahreshauptversammlung der Jägervereinigung Schwarzwald-Baar am Freitag in Oberkirnach bat er, auch künftig "gemeinsam vernünftige Lösungen zu finden".

Schwarzwald-Baar-Kreis. Eines der Probleme seien die Wildschäden durch Schwarzwild, dessen Population rasant zunehme. Bisher sei es "fast immer gelungen, für einen Ausgleich zu sorgen", sagte Wälde und zeigte Verständnis für die Landwirte, die es "zur Zeit nicht einfach haben".

605 Wildschweine wurden 2016 von den Jägern des Kreises geschossen. Außerdem 3625 Rehe – das sind rund 1000 mehr als im Vorjahr – sowie 1042 Füchse. Hermann Blum wurde erneut als erfolgreichster Fuchsjäger mit der "Auerwildnadel" ausgezeichnet. Als Feind des Niederwildes haben die Jäger dem Fuchs den Kampf angesagt, machen sie ihn doch verantwortlich dafür, dass das Auerwild "fast ausgestorben" ist. Die "Prätotorenbejagung" ist neben dem Schutz des Lebensraumes für Auerhahn, Feldhase & Co. Teil der landesweiten "Allianz für Niederwild". Durch die Gründung der "Fellwechsel GmbH" bei Rastatt, die aus Fuchsbälgern hochwertige Naturprodukte herstellt, zeigte sich Erhard Jauch, Hauptgeschäftsführer des Landesjagdverbandes, zuversichtlich, dass die Fuchsjagd als Maßnahme des Artenschutzes für die Jäger an Attraktivität gewinnt. Die Felle der Marke "Schwarzwaldpelz" von den rund 70 000 Füchsen der Jahresstrecke in Baden-Württemberg werden bisher nur in geringem Maße genutzt. Auch für die Wildbretvermarktung machte sich Jauch stark. Wild stehe eher im Winter auf der Speisekarte. Dabei seien Grillwürste, -steaks und Hamburger aus Reh- oder Wildschweinefleisch auch im Sommer lecker. Sven Jager vom Kreisjagdamt mahnte Disziplin bei den Streckenmeldungen an und stellte das neue Wildtiermonitoring vor.

Zahlreiche Ehrungen nahmen Wälde und sein Stellvertreter Markus Dörle vor. Herbert Duffner, Peter Hilbert und Roland Nopper erhielten die Verdienstnadel des Landesjagdverbandes in Bronze. Seit 60 Jahren Mitglied der Kreisvereinigung sind Erich Grieshaber, Albert Hör, Josef Riva, Alois Straub und Werner Weyler. Seit 50 Jahren dabei sind Manfred Bross, Peter Graf zu Dohna, Friedrich Ketterer, Fritz Kurs, Jörg Mend, Peter Pilz und Günther Speck. Jäger seit 40 Jahren sind Helmut Bartels, Alexander Egger, Franz Fehrenbach und Helmut Frank. Bei den Jagdhornbläsern wurde Werner Hagenmayer für 60-jährige Zugehörigkeit ausgezeichnet, Peter Hilbert und Fritz Kurz sind seit 40 Jahren dabei.